Sanierung lässt die Miete steigen

Auch dieser rund 70 Jahre alte Wohnblock soll modernisiert werden. | Foto: Ralf Drescher
4Bilder
  • Auch dieser rund 70 Jahre alte Wohnblock soll modernisiert werden.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Baumschulenweg. Die Wohnanlage zwischen Südostallee, Radenzer Straße und Hallberger Zeile wurde um 1930 für die Deutsche Reichsbahn errichtet. Jetzt sollen dort rund 100 Wohnungen modernisiert werden.

Die Wohnungen befinden sich inzwischen im Besitz der Deutsche Wohnen AG, einem börsennotierten Unternehmen. „Wir haben im Januar die Modernisierungsankündigungen erhalten und wurden aufgefordert, bis Mitte Februar zuzustimmen. Ich müsste künftig für eine 46 Quadratmeter große Wohnung 121 Euro mehr bezahlen“, erzählt Michaela Pietrzick, eine der betroffenen Mieterinnen. Nachdem schnell klar war, das von der aktuellen Modernisierungsphase rund 100 Wohnungen in Radenzer Straße, Hallberger Zeile, Dornbrunner Weg und Frauenlobstraße betroffen sind, haben sich rund 20 Mieter zusammengefunden. Am 8. Februar trafen sie sich bereits zum zweiten Mal. „Wir haben die Sorge, dass mit dem umfangreichen Sanierungsprogramm angestammte Mieter aus dem Kiez wegziehen müssen“, sagt Michaela Pietrzick. Bei der Zusammenkunft der Mieter waren Vertreter des Mietervereins sowie Politiker aus Bezirksverordnetenversammlung und Abgeordnetenhaus dabei. „Vom Mieterverein wurde uns klargemacht, dass es keine Sammelklage gegen die Modernisierung geben kann. Jeder Mieter muss gegebenenfalls selbst der Modernisierung widersprechen. Wir wollen aber einen Mieterbeirat gründen, um gemeinsam auftreten zu können", sagt Michaela Pietrzick.

Unterstützung kommt dabei auch von Politiker im Bezirk Bezirk. „Betroffene sollten das Problem in der Bürgerfragestunde der nächsten BVV-Tagung öffentlich machen“, schlägt BV-Vorsteher Peter Groos (SPD) vor.

„Wir sanieren in dieser Wohnanlage seit einigen Jahren. Dort gibt es Wohnungen, die noch Kohleöfen oder Außenwandheizer aus DDR-Zeiten haben. Deshalb bauen wir moderne Zentralheizungen mit Warmwasserversorgung ein, erneuern zum Teil die Elektroleitungen sowie Fenster und Wasserstränge. Außerdem wird ein Teil der Treppenhäuser renoviert“, erklärt Manuela Damianakis, die Pressesprecherin der Deutsche Wohnen AG. Nach ihrer Aussage sollen die eigentlichen Arbeiten in den Wohnungen maximal vier Wochen dauern. Falls noch in der kälteren Jahreszeit an Heizungen gearbeitet wird, bekommen die betroffenen Mieter leihweise Elektroheizungen. Für sehr alte oder behinderte Mieter werde auch die Möglichkeit geprüft, sie zeitweise in Umsetzwohnungen unterzubringen.

Die Deutsche Wohnen will die Modernisierungskosten mit elf Prozent auf die Kaltmiete umlegen. „Für soziale Härtefälle wird es Sonderregelungen geben“, sagt Manuela Damianakis.

Nächstes Treffen ist am 15. Februar 19 Uhr im Familienzentrum Rumba, Baumschulenstraße 28. Dann soll es auch um die Gründung eines Mieterbeirats gehen. RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 250× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.009× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 659× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.150× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.034× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.