Funde von Berlins größtem Grabungsfeld
Ausstellung im neuen Museum zeigt Besiedlung an der Wuhle seit der Steinzeit

Diese Keramikschale stammt aus dem ersten bis dritten Jahrhundert u.Z. und wurde bei den archäologischen Grabungen in Biesdorf gefunden.
  • Diese Keramikschale stammt aus dem ersten bis dritten Jahrhundert u.Z. und wurde bei den archäologischen Grabungen in Biesdorf gefunden.
  • hochgeladen von Christian Sell

Eine Ausstellung im Neuen Museum rückt den Bezirk in den Fokus Berliner Geschichte. Zu sehen sind Objekte, die in Biesdorf bei Ausgrabungen zu Tage gefördert wurden.

Das Grabungsfeld der Archäologen befand sich südlich der Biesdorfer Höhe. Hier wurde im Vorfeld der Neubebauung in den Jahren von 1999 bis 2014 schrittweise Grabungen von Archäologen vorgenommen. Mit einer Fläche von insgesamt 130 000 Quadratmetern war das Grabungsfeld Biesdorf-Habichtshorst das größte in Berlin.

Die Ergebnisse der Grabungen haben belegt, dass im Bezirk seit rund 10 000 Jahren Menschen siedelten. Das beginnt bereits in der Steinzeit. Die lockeren, fruchtbaren Böden an der Wuhle im heutigen Biesdorf und Kaulsdorf bildeten hierfür die Voraussetzung.

Diese Siedlungsgeschichte erstreckt sich über die Bronzezeit und über die Zeit der Germanen bis zu den slawischen Siedlern vor der Ostexpansion des Deutsches Reiches während des Mittelalters. Allein die Reste von 84 Brunnen wurden in dem Gebiet von den Archäologen gefunden.

Als spektakulärsten Fund aus Biesdorf kann eine steinzeitliche Hirschmaske angesehen werden. Diese ist in die Zeit von 7000 v.u.Z. datiert und diente vermutlich einem Schamanen oder einer Schamanin für Rituale. Damit zählt die Maske zu den ältesten Funden Berlins. Sie ist aus dem Geweih eines Rothirsches geschnitzt. Vergleichbare Funde sind weltweit nur von sehr wenigen Orten bekannt. Im Rahmen der Präsentation von Fundstücken bietet die Ausstellung auch zahlreiche interessante Einblicke in die Arbeit der Archäologen.

Die Sonderausstellung des Museums für Vor- und Frühgeschichte ist von Mittwoch, 2. Oktober, bis 19. April im Neuen Museum auf der Museumsinsel, Bodestraße, zu besichtigen. Eintritt zwölf Euro, ermäßigt sechs Euro. Öffnungszeiten sind Mo, Di, Mi, Fr von 10 bis 18 Uhr, Do von 10 bis 20 Uhr, Sa, So von 10 bis 18 Uhr.

Mehr Informationen gibt es im Internet auf www.smb.museum.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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