Streit um Galeriearbeit
Verein „Freunde Schloss Biesdorf“ fordert mehr Ausstellungen mit DDR-Kunst in Schloss Biesdorf

An der Ausrichtung der Galerietätigkeit in Schloss Biesdorf übt der Verein „Freunde Schloss Biesdorf“ Kritik. Sie entspreche nicht den Kriterien, für die das Bezirksamt Geld für die Rekonstruktion erhalten habe.  | Foto: hari
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  • An der Ausrichtung der Galerietätigkeit in Schloss Biesdorf übt der Verein „Freunde Schloss Biesdorf“ Kritik. Sie entspreche nicht den Kriterien, für die das Bezirksamt Geld für die Rekonstruktion erhalten habe.
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Der Verein „Freunde Schloss Biesdorf“ will bei der Galeriearbeit im Schloss Biesdorf ein gewichtiges Wort mitreden. Knapp ein Jahr verhandelte er mit dem Bezirksamt über einen Kooperationsvertrag. Jetzt liegt das Papier mit dem Verein als  „Kulturpartner“  unterschriftsreif vor.

Der Kooperationsvertrag beinhaltet unstrittige Punkte wie die Fortsetzung von Veranstaltungsreihen des Vereins. Er geht aber auch auf die Präsentation von Werken der DDR-Kunst sowie zum Maler Otto Nagel ein. Zu beiden Themen möchte der Verein mit dem Kulturamt noch weitere Gespräche führen, weil er klare Versäumnisse sieht.

Mit der Entwicklung der Galeriearbeit im Schloss sind die „Freunde Schloss Biesdorf“ seit der Wiedereröffnung unzufrieden. Der Verein ist Nachfolger der Stiftung Ost-West-Begegnungsstätte Schloss Biesdorf. Die Stiftung war jahrzehntelang der Motor der Rekonstruktion von Schloss Biesdorf. Als diese im September 2016 beendet war, suchten die Mitglieder nach einer neuen Aufgabe und gründeten 2018 den Verein.

Betreiber des Schlosses war zunächst die Grün Berlin GmbH. Anfang 2018 übernahm das Bezirksamt die Regie und etablierte hier unter der Leitung von Karin Scheel eine kommunale Galerie. Auch ihr neues Ausstellungsprogramm erfüllt nach Auffassung des Vereins nicht ausreichend die Vereinbarung zur Vergabe der Fördermittel für die Schlossrekonstruktion, die von der Stiftung eingeworben wurden. Diese sieht vor, das Schloss zu einem Ort der Auseinandersetzung mit Kunst aus der DDR zu machen und dabei das Archiv in Beeskow zu nutzen.

„DDR-Kunst liegt im Trend und Ausstellungen dazu sind in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich in Potsdam und Dresden gelaufen“, erklärte der Vereinsvorsitzende Heinrich Niemann bei einem Pressegespräch am Jahresende im Schloss. Auch sei bisher zu wenig mit dem Erbe von Otto Nagel (1894-1967) gearbeitet worden. Der Maler hatte von 1952 bis zu seinem Tode in Biesdorf gelebt und gearbeitet. Nach ihm sind eine Straße und das Biesdorfer Gymnasium benannt.

Der Verein würde gern zum 125. Geburtstag Otto Nagels am 27. September dieses Jahres Leben und Werk des Malers mit einer Ausstellung im Schloss würdigen. „Wie die Präsentation konkret auszufüllen wäre, bedarf der intensiven Aushandlung und Absprache und der Einbeziehung anderer Akteure“, sagte Niemann. Dem Wunsch will das Kulturamt nicht nachkommen. Kulturstadträtin Juliane Witt (Die Linke) erklärte dem Verein, dass das Land Berlin 2019 eine Reihe anderer Schwerpunkte habe– unter anderem Kulturprojekte zu 30 Jahre Mauerfall – und auch der Bezirk neben 40 Jahre Marzahn-Hellersdorf weitere herausragende Veranstaltungen organisiere. „Wir würden daher 2020 zu einem Otto-Nagel-Jahr machen wollen“, teilte Witt dem Verein mit. Das sei so auch mit der Akademie der Künste abgesprochen.

An der Ausrichtung der Galerietätigkeit in Schloss Biesdorf übt der Verein „Freunde Schloss Biesdorf“ Kritik. Sie entspreche nicht den Kriterien, für die das Bezirksamt Geld für die Rekonstruktion erhalten habe.  | Foto: hari
Heinrich Niemann, ist Vorsitzender des Vereins „Freunde Schloss Biesdorf“.
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Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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