Aufladen an der Straßenlaterne über Nacht
Pilotprojekt „ElMobileBerlin“ beginnt in der Oberfeldstraße
Ein grauer Kasten, von außen an einem Laternenmast angebracht. So sieht die neue Infrastruktur zur Förderung der Elektromobilität aus. In der Oberfeldstraße 15 bis 18 hat die Senatsmobilitätsverwaltung die ersten Laternenladepunkte in Betrieb genommen.
Damit ist das seit Langem angekündigte Pilotprojekt „ElMobileBerlin“ in den Außenbezirken Marzahn-Hellersdorf und Steglitz-Zehlendorf gestartet. Im Rahmen des Forschungsvorhabens wird geprüft, inwiefern sich die Nutzung der vorhandenen Straßenbeleuchtung zur flächendeckenden Versorgung mit Ladepunkten für Elektroautos eignet. Dafür ist im Frühjahr dieses Jahres die „Ubitricity Gesellschaft für verteilte Energiesysteme mbH“, ein Berliner Tochterunternehmen der Shell Group, mit der Beschaffung, Errichtung und dem Betrieb beauftragt worden.
200 solcher Ladepunkte an Straßenlaternen sollen im Rahmen des Projekts bis Ende September dieses Jahres in beiden Bezirken entstehen. Weitere 800 kommen bis Ende 2023 in ganz Berlin hinzu. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.
Entwickelt haben die Laternenladepunkte mit dem Namen „Heinz“ die Unternehmen „Ubitricity“ und „Ebee Bender Solutions“. Die Ladeleistung beträgt vergleichsweise geringe 3,7 Kilowatt. Sie taugt damit nicht zum schnellen Aufladen, erfüllt jedoch den Zweck, das Auto über Nacht voll aufzuladen. Genutzt werden können die Ladepunkte mit Ladekabeln zu den Tarifen des eigenen Anbieters (vertragsbasiertes Laden) oder über einen QR-Code zum spontanen Laden ohne Vertrag.
„Der heutige Startschuss für das Pilotprojekt zur Errichtung von Laternenladepunkten ist ein wichtiger Schritt auch für unseren Bezirk Marzahn-Hellersdorf, der bisher nur über wenige Ladepunkte im öffentlichen Raum verfügt“, erklärten die Linken-Politiker Kristian Ronneburg (MdA) und Bjoern Tielebein, verkehrspolitischer Sprecher in der BVV-Fraktion. „Aus unserer Sicht sollte der räumliche Schwerpunkt bei der weiteren Umsetzung des Projektes angepasst werden. Gerade die Mieterinnen und Mieter in den Großsiedlungen von Marzahn und Hellersdorf brauchen mehr öffentliche Ladepunkte. Hier sind sowohl die Wohnungsbaugesellschaften als auch der Bezirk und der Senat gefragt, die richtigen Anreize zu setzen“, ergänzten sie.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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