Umsteigen auf Sharing-Angebote
Jelbi-Station am Elsterwerdaer Platz und 13 weitere Jelbi-Punkte eröffnet
Marzahn-Hellersdorf hat seine erste Jelbi-Station. Die BVG eröffnete sie gemeinsam mit dem Bezirksamt am 6. August zwischen dem Biesdorf-Center und dem U-Bahnhof Elsterwerdaer Platz. Hinzu kommen 13 Jelbi-Punkte an weiteren Standorten in Biesdorf und Kaulsdorf.
„Mit dem neuen Jelbi-Netz in Biesdorf gehen wir erstmals in ein typisches Berliner Wohnquartier außerhalb des S-Bahnrings. Rund 30 000 Menschen können in Biesdorf und Kaulsdorf aus einer Vielzahl an Sharing-Angeboten sowie Taxen und den öffentlichen Verkehrsmitteln immer das passende Verkehrsmittel auswählen“, sagt die BVG-Vorstandsvorsitzende Eva Kreienkamp. „Damit wurden die richtigen Vorrausetzungen geschaffen, um zu erproben, wie sich die gebündelte Mobilität aus Sharing-Angeboten und ÖPNV auf das Mobilitätsverhalten und den Autoverkehr auswirkt.“
Die Jelbi-Station am U-Bahnhof Elsterwerdaer Platz verfügt über vier Carsharing-Stellplätze, die in typischem BVG-Gelb auf dem Boden markiert sind. Daneben befinden sich eine E-Ladestation sowie ein Bereich für E-Scooter und Fahrräder, die per App ausgeliehen werden können. Vertreten sind die Anbieter Greenwheels, Mobileeee, Miles, Bird, Lime und Voi. Das Parken anderer Fahrzeuge ist nicht erlaubt und wird mit einer Vertragsstrafe von 30 Euro pro Tag sanktioniert. Zwei Infotafeln klären über die Funktionsweise der Jelbi-App auf und zeigen auf einer Karte alle weiteren Stationen im Stadtgebiet.
Besonders in Marzahn-Hellersdorf ist, dass die BVG hier neben der Hauptstation am Elsterwerdaer Platz auch gleich noch 13 weitere Jelbi-Punkte eingerichtet hat. Sie sind wesentlich kleiner und verfügen ausschließlich über Zweiräder. Ein solches Jelbi-Netz gibt es seit Dezember 2020 bereits in Spandau. Die Punkte befinden sich unter anderem an den Bahnhöfen Wuhletal, Biesdorf, Kienberg (Gärten der Welt) und Kaulsdorf-Nord sowie an der Kreuzung Blumberger Damm, Ecke Cecilienstraße und nahe dem Unfallkrankenhaus Marzahn. Sie sollen Mieträder und Scooter dort bündeln, wo sie gebraucht werden, und gleichzeitig das wilde Parken im Kiez reduzieren. Ein 14. Punkt wird 2022 bei der Gesobau entstehen. „Gemeinsam mit der BVG können wir nun evaluieren, wie die neuen Mobilitätsstationen angenommen werden. Das Ziel ist, attraktive klimafreundliche Alternativen anzubieten“, erklärt Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne).
Ihre Pläne zur „Zukunft der Mobilität“ hatte die BVG erstmals im Februar 2019 vorgestellt. Busse und Bahnen, Sharing-Angebote, Taxis und On-Demand-Services sollten, so die Ankündigung damals, mit nur einer App nutzbar sein – von der Routenplanung über die Reservierung bis zum Bezahlen. Als Namen für dieses Angebot überlegte sich die BVG zur besseren Vermarktung „Jelbi“ (von Berlinerisch „Jelb“ für „Gelb“). Im April 2019 eröffnete die erste Jelbi-Station in der Gitschiner Straße am U-Bahnhof Prinzenstraße. Seitdem ist das Netz weiter ausgebaut worden auf insgesamt zwölf aktuell. 35 000 Fahrzeuge sind mittlerweile über die App buchbar.
In Biesdorf wird Jelbi zunächst für zwei bis drei Jahre pilotiert und durch die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz finanziert. Neben der Unterstützung des Bezirksamts haben sich viele lokale Partner wie die Arona-Klinik, das Biesdorf-Center, Grün Berlin als Betreiber der Gärten der Welt und des Kienbergparks sowie die Wohnungsbaugesellschaften Gesobau und Stadt und Land dafür zu einem Bündnis zusammengeschlossen, um „eine praktische und komfortable Alternative zum eigenen Auto“ zu schaffen. Damit sei Biesdorf laut BVG jetzt „so gut wie kein anderer Kiez am Stadtrand von Berlin mit Sharing-Angeboten erschlossen“.
Alle weiteren Informationen gibt es auf www.jelbi.de/biesdorf.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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