Häuser zu hoch und viel zu dicht geplant
Verein übt Kritik am Entwurf

Der Bürgerverein Stadtentwicklung Berlin-Blankenburg ruft die Bewohner des Ortsteils und dessen Nachbarn auf, sich bis zum 9. Mai zum Entwurf des Struktur- und Nutzungskonzeptes für das neue Stadtquartier „Blankenburger Süden“ auf mein.berlin.de/projekte/blankenburger-sueden-snk/ zu äußern.

In seiner Stellungnahme übt der Verein Kritik am vorliegenden Entwurf. „Stadt behutsam weiterbauen“ klinge in den Ohren der Blankenburger Bürger wie Hohn bei der geplanten baulichen Dichte und „Hochpunkten“ von zwölf Geschossen, kommentiert der Zweite Vorsitzende Hartmut Breier namens des Vereins. „Die geplante Bebauung ist absolut unverträglich zum unter Denkmalschutz stehenden Ortskern Alt-Blankenburg und zerstört den gesamten Charakter des Ortsteils und der weiteren Umgebung. Maßstab für die bauliche Höhe muss der Kirchturm in Alt-Blankenburg mit seinen 23 Metern sein“, so der Bürgerverein in seiner Stellungnahme.

Die genannten städtebaulichen Kennzahlen und die bis zu zwölfgeschossige Bebauung würden die zur Verfügung stehenden Flächen überfordern und seien alles andere als ortsüblich. Die Anregungen, Hinweise und Forderungen, die es im Rahmen der bisherigen Bürgerbeteiligung gab, seien weitgehend ignoriert worden, so das Fazit des Bürgervereins. Deshalb fordert er eine echte Bürgerbeteiligung.

"Eingriffe zerstören Naturraum"

„Entgegen allen Beteuerungen der Planer entsteht hier ein ‚eigenes Viertel‘ ohne nachbarschaftliche Anbindung und ohne Mehrwerte für die Bewohner Blankenburgs“, gibt Hartmut Breier den Standpunkt des Vereins wieder. „Die Bebauung der Blankenburger Felder zerstört die Kaltluftschneise zur Berliner Innenstadt und hat damit negative Einflüsse für das Klima für die gesamte Stadt. Baupotentiale müssen in ihrer Gesamtheit betrachtet werden. Nicht nur die Flächen des geplanten Neubaustandortes Blankenburger Süden sind zu betrachten. Sowohl die weiterhin stattfindende Bestandsverdichtung in Blankenburg, als auch die noch vorhandenen Baupotentiale sind bei der Ermittlung der gesamten Neubauverträglichkeit zu berücksichtigen.“

Die verkehrliche Planung, insbesondere des ÖPNV, ziele einzig und allein auf die Anbindung des Blankenburger Süden ab, so die Einschätzung des Bürgervereins. Eine Verbesserung der ÖPNV-Anbindung für Bestandsgebiete in Blankenburg sei nicht erkennbar. Die geplanten Eingriffe in die Erholungsanlage Blankenburg zerstörten außerdem einen Natur- und Erholungsraum von gesamtstädtischer Bedeutung und müssten zwingend minimiert werden. Um ein Stimmungsbild wiederzugeben und Hinweise zu formulieren fordert der Bürgerverein deshalb dazu auf, sich unbedingt zum jetzt vorliegenden Entwurf zu äußern, so Hartmut Breier.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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