Abgetaucht an der Krugstege
Wasserbetriebe greifen beim Kanalbau in Blankenburg zu ungewöhnlichen Mitteln
Merkwürdiges konnte man vor wenigen Tagen an der Krugstege beobachten. Da verschwand doch tatsächlich ein Taucher in voller Montur in einem Loch am Straßenrand.
Dies war ein Mitarbeiter des Spezialtauchunternehmens Leunert aus Bad Saarow, berichtet Stefan Natz, der Pressesprecher der Berliner Wasserbetriebe (BWB). Der Taucher sorgte von einem Schacht aus mit einer Spüllanze dafür, dass die BWB im Blankenburger Untergrund überhaupt weiterbauen können.
Seit gut zehn Jahren arbeiten die BWB daran, den Ortsteil an das Berliner Abwassernetz anzuschließen. Etwa 2000 Hausanschlüsse und 29 Kilometer Kanal sind bereits fertig. Mittlerweile ist die letzte Etappe angelaufen. Dabei sind noch Rohre unter der Krugstege und unter der Bahnhofstraße zu verlegen.
Allerdings macht der Boden unter der Krugstege den Bauleuten zu schaffen. Dieser besteht aus schwerem Mergel. Ein zunächst eingesetzter Bagger konnte bestenfalls etwas an ihm schaben, sagt Natz. Deshalb wurde entschieden, in der Baugrube mit einer Spüllanze den Mergel aufzulockern. Aus dieser Lanze schießt Wasser mit einem Drück von 300 Bar.
Ende August, Anfang September wird dann vom Schacht an der Krugstege aus, unterirdisch ein 80 Zentimeter dickes Rohr in Richtung Kirche und Kita-Eingang getrieben. In dieses wird schließlich das eigentliche Abwasserrohr versenkt.
Ist dieser Teil der Leitungsarbeiten erledigt, geht es im Herbst auf der Bahnhofstraße weiter. „Dort wird es für Autofahrer dann etwas umständlicher“, so Natz. „Wir brauchen dann eine Seite der Fahrbahn, die gesperrt werden muss.“ Damit die Straße in beide Richtungen weiterhin genutzt werden kann, wird eine Ampelanlage mit Wechselschaltung aufgebaut.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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