Anwohner hoffen auf Ersatz
Ende 2018 wurde Brücke über den Fließgraben abgerissen
Das Bezirksamt soll sich bei der Senatsverkehrsverwaltung dafür einsetzen, dass die im Dezember 2018 abgerissene Brücke über den Fließgraben, die die beiden Abschnitte des Rostsperlingsweges verband, wieder aufgebaut wird.
Diesen Antrag stellt der Verordnete Johannes Kraft (CDU) im Namen zahlreicher Anwohner und Nutzer der früheren Brücke. Wie berichtet, ließ die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz diese Brücke ohne vorherige Information an die Anwohner abreißen. Diese Brücke war bis dahin von vielen – auch von etlichen Senioren und Menschen mit Mobilitätseinschränkung – genutzt worden, um auf kurzem Weg zur Bahnhofstraße und zum S-Bahnhof Blankenburg zu kommen.
Seitdem die Brücke abgerissen ist, müssen alle einen Umweg über die nächstgelegene Brücke in Kauf nehmen. Das sei zumutbar, meint man in der Senatsverwaltung. Und Verkehrsstaatssekretär Ingmar Streese (Bündnis 90/Die Grünen) erklärte jüngst in seiner Antwort auf eine schriftliche Anfrage des Abgeordneten Dirk Stettner (CDU), dass nicht geplant sei, diese abgerissene Brücke zu ersetzen. Sie sei aufgrund ihres schlechten baulichen Zustandes abgerissen worden.
Ein Neubau würde Schätzungen zufolge 250 000 Euro kosten. Und die wolle der Senat nicht zahlen, weil sich die Brücke in einer Anlage befindet, die vom Pankower Bezirksamt verwaltet wird. Und Pankow hat keine Mittel in seinem Haushalt, um einen Brückenbau zu bezahlen.
Durch den Abriss der Brücke entstünden für die Menschen, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad beispielsweise die S-Bahnhöfe Blankenburg und Heinersdorf, aber auch Geschäfte erreichen wollen, Umwege von circa 500 Metern pro Richtung, meint Johannes Kraft. „Dies ist mit den Zielen des Berliner Mobilitätsgesetzes und den Bemühungen des Bezirks Pankow zum Klimaschutz nicht vereinbar, da aufgrund fehlender Angebote des öffentlichen Personennahverkehrs in der Region nunmehr die Nutzung eines privaten Pkw für zahlreiche Betroffene als einzige Alternative verbleibt“, so der CDU-Verordnete.
Das sehen andere Verordnete ähnlich. „Wir hegen Sympathie für diesen Antrag“, sagt SPD-Faktionschef Roland Schröder. Deshalb schlägt er vor, sich mit diesem Thema im Verkehrsausschuss der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) zu befassen. Diesem Vorschlag stimmten die Verordneten zu. Nun hoffen die Anwohner, dass sich mit Unterstützung der Bezirkspolitik ein Brückenersatzbau umsetzen lässt.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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