Neuer Anschlag auf Rudower Buchhändler: Unbekannte zünden Auto an
Am 1. Februar gegen 3 Uhr haben unbekannte Täter das Auto von Heinz Ostermann abgefackelt. Das ist bereits der dritte Anschlag gegen den engagierten Buchhändler.
Der Wagen stand an der Britzer Karl-Elsasser-Straße, ganz in der Nähe von Ostermanns Wohnung. „Das Auto ist komplett ausgebrannt“, teilt der 60-Jährige mit. Für ihn steht fest, dass hier wieder Mitglieder der rechten Szene am Werk gewesen sind.
Zum ersten Mal traf es ihn im Dezember 2016. Damals gab es gleich mehrere nächtliche Attacken in Rudow, Hakenkreuze wurden gesprayt. Die Täter demolierten das Schaufenster von Ostermanns Buchhandlung „Leporello“ an der Krokusstraße 91. Wenige Wochen darauf stand sein Auto in Flammen. Nur einer Spendenaktion war es zu verdanken, dass er sich einen neuen Gebrauchtwagen anschaffen konnte.
Ostermann ist den Neo-Nazis offensichtlich ein Dorn im Auge, weil er zum Netzwerk „Neuköllner Buchhändler gegen Rechtspopulismus und Rassismus“ gehört, das sich 2016 gegründet hat. In seinem Laden hat es bereits einige Veranstaltungen gegeben, die sich insbesondere gegen die AfD und ihre Politik richteten.
Im vergangenen Jahr ist Heinz Ostermann mit dem Deutschen Buchhandlungspreis ausgezeichnet worden. Zu verdanken ist ihm auch das Festival „Rudow liest“, das im März zum siebten Mal stattfinden wird und an dem sich viele Einrichtungen aus dem ganzen Ortsteil beteiligen werden.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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