Ein unzeitgemäßer Maler
Retrospektive Einzelausstellung mit Werken von Carsten Kaufhold im Schloss eröffnet

„Straße Nr. 9“ zeigt eine fast dörfliche Szenerie am Stadtrand (2008). | Foto: Lea Gryze
5Bilder
  • „Straße Nr. 9“ zeigt eine fast dörfliche Szenerie am Stadtrand (2008).
  • Foto: Lea Gryze
  • hochgeladen von Ulrike Martin

Klare Linien, kräftige Farben und untypische Berlin-Motive: Der Künstler Carsten Kaufhold zeigt in seinen Gemälden eher unscheinbar anmutende, abseits der Touristenströme liegende Stadtansichten. Im Schloss Britz ist jetzt eine retrospektive Einzelausstellung mit Arbeiten des im Juli 2022 im Alter von nur 55 Jahren verstorbenen Künstlers zu sehen.

Seine Heimatstadt Berlin spielte stets die Hauptrolle in Kaufholds lichtdurchfluteten, klar strukturierten Gemälden. In den 30 Jahren seiner künstlerischen Tätigkeit richtete er seinen Blick auf typische Berliner Straßenschluchten, auf Brandmauern, Gewerbehöfe, Werkstätten, auf Randgebiete zwischen Stadt und Land.

Klare Linien, starke Farben: „Straße Nr. 59“ (2018).  | Foto:  Lea Gryze
  • Klare Linien, starke Farben: „Straße Nr. 59“ (2018).
  • Foto: Lea Gryze
  • hochgeladen von Ulrike Martin

Kaufhold sei ein unzeitgemäßer Maler des späten 20. und frühen 21. Jahrhundert gewesen, heißt es in der Ausstellungsankündigung. „Sein Berlin pulsiert nicht, strahlt keine Hektik oder Geschwindigkeit aus, ist nicht nervös; jene stereotypen Großstadt-Attribute interessierten ihn nicht“, ist dort weiter zu lesen. Stattdessen sei es die Stille, die in seinen Stadtansichten fast greifbar werde. Im hellen Sonnenlicht präsentiere sich die Metropole als gleißender urbaner Raum ohne kitschige Verklärung.

„Nachtstück Nr. 3“ hat Carsten Kaufhold dieses Werk betitelt (2006).  | Foto:  Lea Gryze
  • „Nachtstück Nr. 3“ hat Carsten Kaufhold dieses Werk betitelt (2006).
  • Foto: Lea Gryze
  • hochgeladen von Ulrike Martin

In der Ausstellung sind rund 50 Gemälde und Zeichnungen versammelt, die alle wesentlichen Schaffensperioden des Malers berücksichtigen. Sie stammen aus dem Nachlass, dem Kunsthandel sowie aus privatem und öffentlichem Besitz. Flankiert wird die Schau von einer Videoarbeit des Produktionskollektivs „Schiefer Film“, entstanden auf Grundlage eines Songs von Kaufhold.

Chronist Böhmisch-Rixdorfs

Parallel zu „Carsten Kaufhold. Ein Maler Berlins“ ist die Zusatzausstellung „Hermann Bading. Chronist Böhmisch-Rixdorfs“ zu sehen. Der 1892 geborene Kunstmaler hat immer wieder den historischen Dorfkern zeichnend dokumentiert und in Aquarellen festgehalten. Die Arbeiten stammen aus dem Besitz der Kulturstiftung Schloss Britz und dem Museum Neukölln auf dem Gutshof Britz.

Beide Ausstellungen im Schloss Britz, Alt-Britz 73, laufen bis zum 3. September. Geöffnet ist dienstags bis sonntags von 12 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet fünf, ermäßigt drei Euro. Eintrittskarten sind im Internet unter https://schloss-gutshof-britz.de/schloss-britz/ausstellungen/carsten-kaufhold-maler-berlins#/ erhältlich.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

21 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 785× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 789× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 480× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 957× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.864× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.