Verwirrung statt Information?
Ausschuss will über Umbenennung der Britzer Haltestelle "Jugendheim" diskutieren

Noch trägt die Station ihren alten Namen. | Foto: Schilp
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Die BVG hat angekündigt, die Bushaltestelle „Jugendheim“ in „Gutschmidtstraße“ umzubenennen. Der SPD-Fraktionär Wolfgang Hecht (SPD) ist damit unzufrieden. Bei der Bezirksverordnetenversammlung am 27. November stellte er deshalb eine Anfrage zum Thema.

An der Gutschmidtstraße gibt es nicht nur eine, sondern fünf Stationen. Jene, welche ihren Namen wechseln soll, liegt etwa in der Mitte, zwischen Alt-Britz und Wesenberger Ring. Relativ wenige Menschen steigen hier ein und aus, denn hier hält nur der 181er, der in Richtung Wather-Schreiber-Platz unterwegs ist, außerdem endet die Linie M46 hier.

Einige Meter entfernt, auf der gegenüberliegenden Seite, liegt das Anton-Schmaus-Haus, Treffpunkt der Falken und Namensgeber für die Haltestelle. „Bei Fahrgästen, die die Gutschmidtstraße erreichen wollen, dürfte die Umbenennung eher zu Verwirrung als zu klarer Information führen“, meint Hecht.

Bürgermeister Martin Hikel (SPD) erklärte die Prinzipien der BVG: Bezeichnungen von Haltepunkten sollten kurz, präzise, neutral und allgemeingültig sein sowie eine „deutliche räumliche Zuordnung“ möglich machen. Pate stehen sollten deshalb vor allem öffentliche Einrichtungen, Gewässer, Parks, Plätze, abzweigende Straßen und Kreuzungen.

Im Laufe der Zeit hätten sich jedoch Namen entwickelt, die diesen Grundsätzen nicht folgten, zum Beispiel Feierabendheim, Hauptstraße oder Ingenieurbaubetrieb. Dazu gehöre auch „Jugendheim“, denn es gebe in Berlin viele Einrichtungen für Jugendliche. „Die Bezeichnung ist nach Auffassung der Verkehrsbetriebe zu allgemein und nicht mit den Grundsätzen der Fahrgastinformation vereinbar“, so Hikel. Weil im getrennten Berlin die Station schon einmal Gutschmidtstraße geheißen habe, wolle die BVG dazu zurückkehren.

Neuer Name auch nicht präzise

Optimal findet auch er diese Lösung nicht. „Aufgrund der Länge der Gutschmidtstraße ist eine schwierige Orientierung für Fahrgäste nicht auszuschließen“, sagte er. Das Bezirksamt gehe aber davon, dass sich die Bevölkerung an den neuen alten Namen gewöhnen werde.

Trotzdem stellte Wolfgang Hecht den Antrag, das Bezirksamt solle im Gespräch mit der BVG versuchen, eine Umbenennung zu verhindern beziehungsweise rückgängig zu machen. Der Antrag wird demnächst im Ausschuss für Verkehr, Tiefbau und Ordnung diskutiert.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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