Kirche ohne Turm: Seit zehn Jahren sammelt Förderverein Spenden für den Wiederaufbau

So sah die barocke Schlosskirche Buch vor der Zerstörung mit ihrem Kirchturm aus. | Foto: Sammlung des Vereins Freundeskreis der Chronik Pankow
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  • So sah die barocke Schlosskirche Buch vor der Zerstörung mit ihrem Kirchturm aus.
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Es ist eines der schönsten Gebäude in Buch: die barocke Schlosskirche an der Straße Alt-Buch. Aber ihr fehlt etwas. Der Turm, der sich ursprünglich auf ihr befand, wurde im November 1943 durch eine Brandbombe zerstört.

Damit sie bald wieder einen Turm bekommt, gründete sich vor Jahren der Förderverein zum denkmalgetreuen Wiederaufbau des Turmes der barocken Schlosskirche in Buch. Dieser konnte jetzt zehnten Geburtstag feiern. Dass es die Schlosskirche in ihrer heutigen Form gibt, ist dem Aufbauwillen der Bucher Gemeinde in den ersten Nachkriegsjahren und dem Engagement des damaligen Pfarrers Dietrich Jungklaus verdanken. Die Gemeinde stellte seinerzeit die sonntägliche Kollekte dem Wiederaufbau zur Verfügung, veranstaltete Benefizkonzerte und finanzierte der Kirche ein Notdach.

Heute ist die Gemeinde froh, dass dieser Aufbauwille diese schöne Kirche erhalten hat. Schließlich ist sie einer der schönsten barocken Sakralbauten in Region. Sie entstand in den Jahren 1731 bis 1736 unter dem Patronat des Bucher Adelsherren Adam Otto von Viereck. Errichtet wurde sie nach Plänen des Berliner Baudirektors Friedrich Wilhelm Ditrichs.

Gerade weil die Schlosskirche den Buchern so wichtig ist, gründeten vor zehn Jahren zehn Bürger den Förderverein. Inzwischen hat dieser viel erreicht. Dem Verein gehören heute 217 Mitglieder an, sagt der Vorsitzende Dr. Hermann Kleinau. Er unterstützt die Gemeinde beim Wiederaufbau mit Öffentlichkeitsarbeit und Spendensammlung, durch Beratung bei der Planung und beim Bau, wenn es denn so weit ist. Seit Vereinsgründung konnten durch Mitgliedsbeiträge, Spenden, Zuwendungen von Stiftungen und Unternehmen, einen Bauteil-Spendenkatalog und durch Spenden bei Benefizveranstaltungen etwa 530 000 Euro gesammelt werde, davon etwa 67 000 Euro von der Gemeinde selbst.

Aus diesen Mitteln wurden unter anderem Gutachten und Planungen finanziert. Aber es wurden auch 5000 Euro zu den neuen Bronzeglocken zugeschossen, die die Gemeinde für den Kirchturm bereits gießen ließ. Sie wurden im provisorischen Glockenstuhl neben der Küche montiert und im September 2016 zum 280. Kirchweihjubiläum geweiht.

Der Bauantrag für den Wiederaufbau des Kirchturms ist im Mai 2013 gestellt und im Januar 2014 bewilligt worden. Die Kosten belaufen sich auf etwa 2,5 Millionen Euro. Seit der Baugenehmigung bemühen sich Förderverein und Gemeinde verstärkt bei Spendern, Stiftungen und der öffentlichen Hand um die nötigen Mittel. Noch fehlen aber etwa zwei Millionen Euro. Deshalb organisiert der Förderverein auch weiterhin Benefizveranstaltungen. Im vergangenen Jahr waren es immerhin zwölf. Und der Förderverein hofft auch, Mäzene für das Vorhaben zu gewinnen und eine öffentliche Förderung zu erhalten.

So sah die barocke Schlosskirche Buch vor der Zerstörung mit ihrem Kirchturm aus. | Foto: Sammlung des Vereins Freundeskreis der Chronik Pankow
Die Schlosskirche Buch in diesem Winter. | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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