Auch Helden müssen üben
Freiwillige Feuerwehr probt Einsätze auf altem Gutsgelände

In voller Ausrüstung geht's ans Üben für den Ernstfall. | Foto: Thorsten Lembke
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  • In voller Ausrüstung geht's ans Üben für den Ernstfall.
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Wie schaffen es Einsatzkräfte, stets für den Ernstfall gerüstet zu sein und alle Abläufe einwandfrei zu beherrschen? Die Antwort ist relativ einfach: indem sie regelmäßig üben. Die Freiwillige Feuerwehr Falkenberg hat im April und Mai eine ganze Übungsserie absolviert, bisweilen kamen noch Kameraden aus anderen Wachen hinzu.

Manch einer mag sich in den vergangenen Wochen gewundert haben, warum es auf dem Gelände des Falkenberger Guts an der Dorfstraße so oft brennt. Innerhalb von fünf Wochen rückte dort sieben Mal die Feuerwehr an – oft gegen Abend. Immer dauerten die Einsätze mehrere Stunden. Eine Serie von Brandstiftungen? Allerdings, doch das vermeintliche Zündeln könnte Leben retten.

Bevor der Projektentwickler Bonava die alten Gebäude nach und nach abreißen lässt, darf die Freiwillige Feuerwehr Falkenberg auf dem Areal Großeinsätze üben. Und die werden so lebensnah wie möglich inszeniert. Mit echtem Feuer und künstlichem Nebel. Die Abrissgemäuer eignen sich hervorragend dafür. Denn darin können die freiwilligen Helfer diverse Szenarien durchspielen, die sich Löschtrupps erfahrungsgemäß bieten: Feuer im Wohnhaus oder Bürogebäude, Feuer im Keller, im Labor, im Gefahrstofflager.

Wichtige Erfahrungen

„Viele Übungen sind Teil der erweiterten Grundausbildung der Freiwilligen Feuerwehrleute“, erklärt Hans-Jörg Lacher von der Freiwilligen Feuerwehr Falkenberg. „Sie tragen elementar zum Aufbau eines Erfahrungsschatzes bei, der für echte Einsätze lebenswichtig ist.“

Geübt wird alles, was Feuerwehrleute quasi im Schlaf beherrschen müssen: Es beginnt damit, so rasch wie möglich und dennoch korrekt die Monturen anzulegen. Selbstverständlich müssen auch freiwillige Kräfte sämtliche Gerätschaften im Griff haben. Ganz wichtig sei die Arbeit im Team, erzählt Hans-Jörg Lacher. Alles müsse Hand in Hand gehen und wie am Schnürchen klappen, weil im Ernstfall jede Sekunde zähle. Wie man in ein unbekanntes Gebäude über Türen, Fenster oder Leitern eindringt, wie man sicher und schnell im Brandobjekt vorrückt, sich auch ohne Sicht vortastet – all das trainieren die Löschtrupps. Natürlich auch auf dem Programm: Finden und Retten von vermissten Personen, Brände löschen, Rauch eindämmen und Gebäude „entrauchen“.

Bezirksübergreifend im Einsatz

Bei ihren Übungseinsätzen auf dem Gelände des Falkenberger Guts waren freiwillige Feuerwehrleute mit bis zu sieben Fahrzeugen unterwegs, bei der kleinsten Übung im Frühjahr waren zehn, bei den größeren über 30 Kameraden vor Ort. Die günstige Gelegenheit zum Training nutzten neben den Falkenberger Ehrenamtlichen auch Helfer aus den Wehren in Lichtenberg, Hellersdorf, Marzahn, Ahrensfelde, Pankow und Niederschönhausen. Für die kommenden Wochen sind noch eine Reihe weiterer Übungen geplant.

Übrigens: Die Ehrenamtlichen Löschtrupps suchen ständig Nachwuchs und neue Mitstreiter. Interessierte im Alter zwischen acht und 46 Jahren, die in ihrer Freizeit im Brandlösch- und Rettungsdienst Menschen und Tieren in Not helfen wollen, sind willkommen.

Wer Lust hat, kann sich bei der FF Falkenberg online melden und informieren. Persönlich sind die Kameraden jeden Dienstag zwischen 18 und 21 Uhr bei ihrem Übungsdienst im Hausvaterweg 16 zu sprechen, donnerstags von 17 bis 19.30 Uhr ist die Jugendfeuerwehr da. Bei ernsthaftem Interesse dürfen potenzielle Helfer eine Übung begleiten und sich ein Bild von der Tätigkeit als Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau machen. In Falkenberg engagieren sich bereits fünf Kameradinnen.

Informationen gibt es auf E-Mail-Anfrage an info@ff-berlin-falkenberg.de sowie unter www.berliner-feuerwehr.de

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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