Auf den Spuren eines Autors von Welt
Traven-Tochter enthüllt Kunstwerk zu Ehren ihres Vaters

Malú Montes de Oca Luján de Heyman enthüllt mit Schulleiter Arno de Vries (links) und Bernd Sieben die bewegte Hommage an ihren Stiefvater B. Traven. | Foto: Christian Schindler
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  • Malú Montes de Oca Luján de Heyman enthüllt mit Schulleiter Arno de Vries (links) und Bernd Sieben die bewegte Hommage an ihren Stiefvater B. Traven.
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Im Treppenhaus der B.-Traven-Gemeinschaftsschule wird ab sofort auf eine Weise an B. Traven erinnert, die ihm sicher gefallen hätte: Nicht er sei wichtig, ist dort zu lesen, sondern sein Werk.

Ein Schattenriss zieht seinen Hut und begrüßt am 29. April sogar die eigene Familie. Freundlich lächelnd schaut Malú Montes de Oca Luján de Heyman auf das Kunstwerk, das so etwas geworden ist wie das Logo der B.-Traven-Gemeinschaftsschule. Die Mexikanerin ist die Stieftochter B. Travens, und sie beginnt die Erinnerungstour an ihren Stiefvater zusammen mit ihrem Mann Timothy Heyman am Recklinghauser Weg 26. In den folgenden Tagen wird sie unter anderem nach Düsseldorf fahren, wo Traven am Schauspielhaus arbeitete, und dann nach München, wo er 1919 Mitglied der Räterepublik wurde und nach deren Niederschlagung durch Rechtsextremisten in Todesgefahr geriet. Eine neue Heimat fand er schließlich in Mexiko.

In der Gemeinschaftsschule enthüllt Travens Stieftochter ein bewegtes Wandbild, das Bernd Sieben geschaffen hat. Der ehemalige Lehrer an der B.-Traven-Schule ist auch Künstler. Für den Namensgeber seiner Schule hat er sich ein „Wackelbild“ ausgedacht. Eine Reihe von Porträts des Schriftstellers wechselt sich ab mit dem Schriftzug „Nicht ich bin wichtig, sondern meine Werke“. Sieben war auch schon an der Schule, als sie 1972 den Namen Travens erhielt – übrigens mit ausdrücklicher Genehmigung von dessen Witwe. Das entsprechende Schreiben ihrer Mutter erhielt Malú Montes de Oca Luján de Heyman als Geschenk vom Spandauer Schulamtsleiter Gregor Kempert.

Dass seine Werke wichtig genommen wurden, dafür hat Traven selbst gesorgt mit literarischer Qualität und Themen, die über seine Lebenszeit hinaus als „proletarische Abenteuerromane“ aktuell blieben. Auf 30 Millionen wird die Auflage seiner Werke geschätzt. Am bekanntesten dürften die Romane „Das Totenschiff“ und „Der Schatz der Sierra Madre“ sein, erster verfilmt mit Mario Adorf und Horst Buchholz, letzterer mit Humphrey Bogart.

Von der Gemeinschaftsschule ging es noch zur Stadtteilbibliothek Falkenhagener Feld. Dort an der Westerwaldstraße 9 ist Traven auch gegenwärtig, in Form einer menschlichen Figur, die aus Buchstaben geformt ist.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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