Schulband „Switch“ probt intensiv
Langes Warten auf's Finale des „Schooljam 2020“

Die fünf Jungs von der Martin-Buber-Oberschule gewannen im Frühjahr das Regiofinale des „Schooljam 2020“. Nach langer Corona-Pause steht Mitte November das Bundesfinale an. Dafür reist die Band am 15. November nach Hannover. | Foto: Alexander Schultze
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  • Die fünf Jungs von der Martin-Buber-Oberschule gewannen im Frühjahr das Regiofinale des „Schooljam 2020“. Nach langer Corona-Pause steht Mitte November das Bundesfinale an. Dafür reist die Band am 15. November nach Hannover.
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Im Februar haben wir „Switch“ als „Berlins beste Schulband“ vorgestellt, nachdem sie das Regiofinale Berlin-Brandenburg des Nachwuchswettbewerbs „Schooljam“ gewann. Eigentlich sollten die fünf Musiker am 4. April beim Bundesfinale in Frankfurt am Main antreten. Kurz davor veränderte das Coronavirus alles. Ich wollte ich wissen, wie es der Band seither ergangen ist.

Es ist mittlerweile Ende Oktober, eigentlich sollte der Bundessieger des „Schooljam 2020“ seit einem halben Jahr feststehen. Es kam anders, das Finale wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Wisst ihr wie der aktuelle Stand des Wettbewerbs ist?

Switch: Wir wurden vor kurzem informiert, dass das Finale aufgeteilt wird. Eines findet am 15. November als Nord-Finale in Hannover statt, das andere als Süd-Finale in Stuttgart eine Woche später. Es treten jeweils vier lokale Sieger auf. Leider wird es kein Publikum geben. Unsere Auftritte werden gefilmt und einer Jury vorgespielt. Die entscheidet am Ende über den Gesamtsieger.

Seht ihr einen Vorteil in der Verschiebung des Bundesfinals oder ist das eher kontraproduktiv für euch als Band?

Switch: Für uns ist die Coronaphase sowohl ein Fluch als auch ein Segen. Wir haben die Möglichkeit, mehr, bessere und neue Lieder zu lernen als auch zu schreiben, jedoch haben wir nur eingeschränkte Möglichkeiten zu proben, somit vergisst man natürlich auch vieles.

Ihr sagtet im Februar, dass ihr zwei Mal wöchentlich probt, unter anderem in eurer Schule. Das war plötzlich nicht mehr möglich. Habt ihr dennoch einen Weg gefunden gemeinsam zu üben oder ging das nur individuell?

Switch: Da unsere verfügbaren Proberäume geschlossen wurden, waren wir gezwungen, individuell zu Hause zu üben. Über das Internet konnten wir uns austauschen und beraten. Außerdem hat jeder individuell an seinen musikalischen Fähigkeiten gearbeitet.

Im Frühjahr hieß es, dass ihr an eurem dritten eigenen Song arbeitet, „Get high“ war sein Arbeitstitel. Habt ihr die lange Pause nutzen können, um ihn fertig zu stellen?

Switch: Ja, wir konnten unseren Song „Getting High“ fertigstellen. Jedoch werden wir im Laufe der Zeit diesen Song weiter ausfeilen.

Habt ihr die lange Zwangspause darüber hinaus nutzen können, um Ideen in Musik oder Texte umzusetzen?

Switch: Wir konnten die lange Zeit nutzen, um viele Ideen zu sammeln, die wir jetzt in den kommenden Proben umsetzen werden. Während der langen Zwangspause hat jeder von uns viel Zeit zuhause verbracht. Diese Zeit brachte es mit sich, dass wir uns nicht treffen durften und dementsprechend unsere neuen Ideen nicht in der Praxis umsetzen konnten. In unserem Bandchat hat jeder mal einen Song oder sogar seine eigene Aufnahme geteilt. Diese Ideen konnten wir dann gemeinsam besprechen. Nun haben sich viele Ideen, wie etwa Gitarrenriffs und Licks gestapelt und wir planen, die Ideen während unserer wöchentlichen Proben auszuprobieren.

Die Schule hat nach den Sommerferien wieder begonnen. Wie habt ihr die Zeit bis zu den Herbstferien erlebt? Wart ihr froh zurückzukönnen und wie schaut ihr auf die Maßnahmen eurer Schule zur Eindämmung des Virus?

Switch: Der Schulstart verlief relativ entspannt, da wir mit einer Kurzstundenwoche reingestartet sind. Die Schule versucht mit den Hygieneregeln das Beste aus dieser Situation zu machen. Der Beginn des Schuljahres war fast wie normal. Die ganzen Maßnahmen, die aufgrund der aktuellen Anlässe umgesetzt werden müssen, haben sich zuerst tatsächlich komisch angefühlt, doch man hat sich schnell daran gewöhnt. Die Hauptmotivation für die Umsetzung aller Maßnahmen ist für uns vor allem die Sicherheit: kein Mensch möchte sich und andere anstecken und anschließend den Lockdown nochmal erleben.

Der Beginn des Semesters ergab für uns als Band zudem die Chance, wieder gemeinsam proben zu können. Vor Kurzem wurde diese Chance zur Realität und wir können dank unserer Schulleitung und insbesondere Frau Köhle in der großen Aula der Martin-Buber-Oberschule auf der Bühne mit voller Konzertausrüstung zu fünft spielen.

Zurück zu eurem musikalischen Schaffen. Mit „Toxicity“ von „System of a Down“ konnten ihr beim regionalen Publikum enorm punkten. Dennoch ist der Song selbst im sehr breiten Rockgenre recht hart, schnell und laut. Wollt ihr zum Bundesfinale eher auf Songs setzen, die etwas massenkompatibler sind?

Switch: Wir fixieren uns auf keine bestimmte Musikrichtung und spielen bloß das, was uns am Herzen liegt. Dies kann sowohl der Nu-Metal sein als auch eine Rockballade oder Funk. Dadurch verschaffen wir uns einen großen Spielraum für Experimente und Abwechslung. Schließlich sollte man ja nicht nur für das Publikum spielen, sondern auch für sich selbst, denn die Musik ist vor allem eine Ausdrucksform und Kunst – erst dann eine Unterhaltung.

Zu guter Letzt: In der Corona-Pause haben Künstler wie etwa Mike Shinoda von Linkin Park verstärkt auf Streamingdienste wie Spotify oder Twitch gesetzt, um den Fans ihre Musik und den Schaffensprozess zu präsentieren. Wie steht ihr dazu und habt ihr Pläne in dieser Richtung?

Switch: Damit wir unsere eigene Musik und Coverversionen auf Streamingplattformen veröffentlichen können, bräuchten wir erst mal eine hohe Qualität unserer Aufnahmen. Deshalb planen wir schon seit einer Weile, bestimmte Songs, die wir schon lange kennen, in einem Studio aufzunehmen. In der Zukunft haben wir vor, ein eigenes Album zu schreiben und aufzunehmen, aber erst mal heißt es: proben, proben, proben!

Autor:

Alexander Schultze aus Spandau

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