Gospelchor in der Philippuskirche sucht Mitsänger
Spätestens seit dem berühmten Film "Sister Act", in dem Whoopi Goldberg vor gut 20 Jahren eine etwas durchgeknallte - aber eben durch und durch "moderne" - Nonne spielte, dürfte Gospel den meisten auch in Deutschland geläufig sein. "Wir sind hier keine Nonnen wie in dem Film und unser Gesang ist auch eher eine europäische Interpretation dessen, was dort zu sehen war", stellt Andreas Butz als erster Vorsitzender des St. Konrad Gospelchors aber klar. Trotzdem lassen sich Parallelen zwischen Friedenau und Whoopi Goldbergs Kloster ziehen: Denn auch im Berliner Kiez wollen die Chormitglieder ihre Zuhörer vor allem auf der emotionalen Ebene ansprechen und im Glauben bestärken.
Seit 15 Jahren treten die Chormitglieder berlinweit in Kirchen und bei privaten Feiern auf. "Wir sind dabei absolut überkonfessionell, aber die Lobpreisung Gottes steht schon im Vordergrund", sagt Butz. Bei der Aufnahme neuer Sänger werde nicht nach der Glaubenszugehörigkeit gefragt. "Aber ich denke, man kann hier nur richtig mitsingen, wenn man auch hinter den Inhalten der Lieder steht."
Vor 15 Jahren hat Johannes Hüttenmüller als damaliger Kirchenmusiker und Organist der katholischen Kirchengemeinde St. Konrad den Chor gegründet. Inzwischen ist daraus ein offizieller Verein hervorgegangen, außerdem probt der Chor seit mehreren Jahren in der evangelischen Philippuskirche in der Stierstraße. "Wir sind deshalb mit unserem Namen inzwischen nicht mehr ganz stimmig unterwegs", sagt der Vereinsvorsitzende. "St. Konrad" soll aus dem Namen verschwinden, dafür soll ein stärkerer Bezug zu Berlin hergestellt werden. "Wir sind da aber noch in der Abstimmung", sagt Andreas Butz. Auch sonst will sich der Chor weiter für die Zukunft rüsten: Neue Sänger und Sängerinnen sollen her und die derzeit gut 30 Mitglieder zählende Gruppe vergrößern. Wer mitsingen will, brauche keine besonderen musikalischen Vorkenntnisse, er müsse nicht einmal Noten lesen können. "Nur eine gewisse Musikalität, die sollte schon da sein", sagt Butz. Wenn sich jemand immer wieder dabei erwischt, wie er halblaut vor sich her singt, sei er für den Chor gerade richtig.
Autor:Ralf Liptau aus Tiergarten |
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