Nach rechten Aktivitäten: SPD lädt zur Diskussion ein
Zu den rechten Propagandadelikten gehören Schmierereien an sozialen und kultureller Einrichtungen und einem muslimischen Kulturzentrum sowie die Schändung von Stolpersteinen. Die SPD stellt die klare Forderung: "Rassistische Schmierereien dürfen nicht zum Normalzustand im Friedenauer Stadtbild werden." Daher möchte sie mit den Betroffenen, Initiativen vor Ort, zivilgesellschaftlichen Akteuren und Friedenauern diskutieren, wie die Bewohner im Kiez zeigen können, dass rassistisches Gedankengut hier kein Platz finden darf.Als Einstieg wird Bürgermeisterin Angelika Schöttler den gerade veröffentlichten Rechtsextremismusbericht vorstellen. Sebastian Wehrhahn von den Mobilen Beratungsteams gegen Rechtsextremismus Berlin gibt eine Einschätzung rechter Aktivitäten in Friedenau.
Als ein Beispiel werden rechtsextreme Parolen am Briefkasten und an der Wohnungstür einer Frau genannt, die sich für die Aktion Stolpersteine engagiert. Mit diesen Stolpersteinen auf Gehwegen werden ehemalige jüdische Mitbewohner geehrt, die in der Zeit des Nationalsozialismus vertrieben oder sogar ermordet worden waren. Doch solches Engagement gefällt nicht allen. Unbekannte haben am 12. Mai die Wohnungstür von Petra F. mit antisemitischen Parolen beschmiert und einen Böller in ihren Briefkasten geworfen. Die engagierte Frau ist schon mehrfach anonym angerufen und antisemitisch beschimpft worden. "Vorsicht Judenfreundin" hatten die Täter an ihre Wohnungstür geschrieben. F. vermutet einen Zusammenhang mit den Tätern, die Ende März Stolpersteine in der Stierstraße mit dunkler Farbe besprüht hatten. Doch die engagierte Einwohnerin will sich durch diese rechtsextremen Aktivitäten nicht einschüchtern lassen.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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