Susanne Wehr eröffnet Galerie für Fotografie
Was hier zu sehen ist, lässt sich nicht so leicht in den Rahmen einer künstlerischen Gattung pressen. Und das soll so sein. Die Kunst, die Susanne Wehr in einer ehemaligen Fleischerei in der Fröaufstraße 7 zeigen will, bewegt sich größtenteils ganz bewusst im Grenzbereich der Gattungen. Ausgehend von der Fotografie wird so die Verwandtschaft zu anderen Schaffensweisen, zur Zeichnung, Collage, Malerei oder Skulptur sichtbar. "Die Fotografie soll immer im Zentrum stehen", sagt Wehr. Aber sie soll eben auch ein wenig ihre eigenen Grenzen überschreiten. Beispielsweise in den Werken von Silke Koch. Die Künstlerin ist eine von insgesamt 15, die in Wehrs erster Ausstellung "fuffzehn" derzeit zu sehen ist. Koch hat aus gefundenen Gegenständen "Raketen" gebaut und fotografiert. Gezeigt werden nun beide Arbeiten: die eigentlichen skulpturalen Objekte sowie deren zweidimensionale Reproduktion in der Fotografie.
In den Grenzbereich zwischen Fotografie, skulpturaler und collageartiger Kunst begibt sich Susanne Wehr auch mit ihren eigenen Arbeiten. Sie hat Schwarzweiß-Fotografien von Blumen mit dem Cutter zerschnitten und das Papier filigran in Blütenform neu angeordnet. Jörg Schmiedekind bleibt mit seinen fotografierten Stadtansichten zwar innerhalb der Fotografie. Muss sich dabei aber mit der Inszenierung des dreidimensionalen Motivs im zweidimensionalen Abbild befassen.
"Letztlich", sagt Susanne Wehr, "möchte ich mich für die Zukunft allerdings nicht thematisch festlegen." Sie wolle mit ihren Ausstellungen aufzeigen, was mit Fotografie alles möglich ist. "Die Werke müssen einfach nur qualitativ gut sein. Gut gemacht und gut gesehen."
Autor:Ralf Liptau aus Tiergarten |
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