Matthias Stütz erweitert Kino Union um 100 Plätze
"Ich habe bei der Bank rund ein Jahr um die Finanzierung gekämpft", erzählt der rührige Kinobetreiber, der das seit mehreren Jahren geschlossene Haus im Frühjahr 2003 als Pächter übernommen hatte und es fünf Jahre später im Rahmen einer Zwangsversteigerung kaufen konnte. Seitdem erfreut sich das Union steigender Besucherzahlen, im vorigen Jahr kamen allein zu Kinovorstellungen 56 000 Zuschauer, dazu weitere zu Lesungen und Konzerten.
"Mit dem Neubau, in dem es auch Platz für eine kleine Bühne geben wird, können wir unser Programmangebot ausweiten. Während im alten Kinosaal weiter klassische Filme gezeigt werden, können dort dann auch brandneue Filme laufen. Dafür wird der Saal auch mit Technik für 3-D-Projektion und dreidimensionalen Ton mit Lautsprechern an der Decke und unter den Sitzen ausgestattet", erzählt Stütz.
Im Herbst 2015 soll der 700 000 Euro teure Anbau fertig sein. Für den alten Saal gibt es weiterhin Pläne, ihn so umzubauen, dass er tagsüber als Kaffeehaus und abends als Kino genutzt werden kann. Dafür müssten die alten Bogenfenster wieder geöffnet werden. "Das packe ich vielleicht in fünf Jahren an, wenn der Neubau gut läuft", sagt Stütz.
Im Foyer wird es übrigens künftig eine kleine Ausstellung geben. Beim Aushub der Baugrube fand man Stuckreste des alten Kinos und steinerne und gläserne Zeugen aus der Kaiserzeit, darunter Medizinfläschchen und Bierflaschen der Friedrichshagener Genossenschaftsbrauerei.
Dass er mit seinem Kino auf dem richtigen Weg ist, zeigt übrigens die Tatsache, dass Stütz bereits achtmal in Folge den Kinoprogrammpreis des Medienboards Berlin-Brandenburg bekam. Erst im Mai hatte er wieder die begehrte Auszeichnung erhalten, diesmal fand die Ehrung sogar in seinem eigenen Kino statt.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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