FDP fordert bessere Erschließung für umstrittenes Wohngebiet
Im Abgeordnetenhaus und in der BVV gibt es die FDP nicht mehr, doch die Liberalen wollen am Ball bleiben. Seit November treffen sich ein knappes Dutzend FDP-ler regelmäßig im Kommunalpolitischen Arbeitskreis der FDP (KAM), um in der Bezirkspolitik weiter mitzumischen. Die KAM-Aktiven besuchen BVV-Sitzungen und Ausschüsse. Im Streit um die Bebauung des Mauerparks haben sich die Liberalen auch dem "Bündnis für den Mauerpark" angeschlossen, in dem verschiedene Mauerparkinitiativen, Vereine und Parteien für mehr Mitspracherecht bei den Mauerparkplänen kämpfen. Was bisher alle eint: Für das umstrittene Wohngebiet nördlich der Gleimbrücke darf der denkmalgeschützte Gleimtunnel nicht geopfert werden. In den jetzigen Senatsplänen soll das zukünftige Viertel mit 600 Wohnungen über eine Rampe am westlichen Tunneleingang erschlossen werden. Baustadtrat Carsten Spallek (CDU) und Baustaatssekretär Christian Gaebler (SPD) behaupten, dass dies funktioniert. Im Vertragsentwurf zum Mauperpark-Deal mit dem Grundstückseigentümer steht allerdings etwas anderes. Dort wird der "Eingriff in das Denkmal Gleimtunnel" zwecks Erschließung nicht ausgeschlossen.
Für KAM-Sprecher Hartmut Bade ist die Zufahrt ohne Tunnelabriss "total unrealistisch und für das Brunnenviertel nicht zumutbar." Seine Partei, die nichts gegen die Bebauung hat, möchte "die teilweise Aufhebung des Denkmalschutzes beim Gleimtunnel", wie Bade den "kreativen und mutigen Beschluss" des FDP-Bezirksausschusses nannte. Die FDP will 20 Meter vom Tunnel abreißen oder eine Zufahrt in der Mitte des Tunnels bauen.
"Am Denkmalschutz wird nicht gerüttelt, der Tunnel bleibt in voller Länge erhalten", sagte Daniela Augenstein, Sprecherin von Bausenator Michael Müller (SPD). Auch Alexander Puell vom Verein Feunde des Mauerparks reagierte mit "Unverständnis" auf die Forderung. "Ein Teilabriss nutzt den Investoren mehr als den Anwohnern", so Puell.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
Kommentare