Staatsschutz ermittelte: Zwölf Brände seit Dezember im Wohnhochhaus
Feuer im Keller, brennendes Papier im Fahrstuhl, angezündete Kinderwagen und Wohnungstüren. Seit Wochen leben die Bewohner eines Neungeschossers in der Neuen Hochstraße in Angst. Nach vier Bränden am Silvestertag hatte die Polizei am Neujahrstag einen 68-jährigen Mieter des Hauses festgenommen. Die Ermittler konnten dem Rentner die Taten jedoch nicht nachweisen, auch eine Wohnungsdurchsuchung brachte nichts. Deshalb war der Mann nach der Vernehmung wieder freigelassen worden.
Weil die vierköpfige Familie, die am Neujahrsmorgen wegen eines Feuers vor ihrer Wohnungstür im siebten Obergeschoss Rauchvergiftungen erlitten hatte, türkischer Herkunft ist, hatte der für die Verfolgung politisch motivierter Straftaten zuständige Polizeiliche Staatsschutz die Ermittlungen übernommen. Sogar die türkische Botschaft soll sich in den Fall eingeschaltet haben. Die Kinder der türkischen Familie mussten nach dem Brandanschlag stationär im Krankenhaus behandelt werden. Sie hatten Glück, dass ihr 42-jähriger Vater das Feuer vor der Tür im Hausflur bemerkt hatte und selbst löschen konnte.
Beweise sichergstellt
Der Rentner blieb weiter verdächtig, auch die Hausbewohner waren sich sicher, dass er der Brandstifter ist. Einige Familien sollen aus Angst sogar vorübergehend zu Verwandten gezogen sein. Am 30. Januar brannte es gegen 20.20 Uhr erneut im Aufzug des Hauses. Wie die Polizei mitteilte, "erhärtete sich der Tatverdacht gegen den 68-Jährigen." Die Staatsanwaltschaft erließ Haftbefehl wegen schwerer Brandstiftung. Fahnder des Fachkommissariats beim Polizeilichen Staatsschutz holten den Mann am 31. Januar gegen 17.30 Uhr aus seiner Wohnung. "Der 68-Jährige ist dringend verdächtig, seit Dezember vergangenen Jahres zwölf Brände gelegt zu haben", so ein Polizeisprecher. Diesmal konnte die Polizei "Beweismaterial sicherstellen", so der Sprecher. Der Rentner sitz jetzt Untersuchungshaft.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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