Regattatribüne wird aufpoliert

Die Regattatribüne im Januar 2018. Davor stehen Baucontainer. | Foto: Ralf Drescher
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In den letzten Jahren ist es auf der Regattastrecke in Grünau etwas ruhiger geworden.

Die Besucherzahlen bei Drachenbootrennen, Kanurennen oder ADAC-Motorbootwettfahrten lassen sich nicht mit dem Sommer 1936 vergleichen, als Zehntausende Gäste der Olympischen Spiele sich am Dahmeufer drängten. Doch bereits am 7. Juni 1868 – also vor 150 Jahren – hatte es auf der Dahme zwischen Rohrwallinsel und Bammelecke eine Regatta mit 32 Segelbooten gegeben. Am 27. Juni 1880 fand in Grünau die erste Regatta der Rudervereine des Fahrbereichs Oberspree statt. Damit beginnt die Grünauer Regattageschichte.

Die erste feste Tribüne entstand 1899 am Ufer der Dahme. In den 20er-Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde die Regattastrecke von Langzeitarbeitslosen begradigt. Die heutige Tribüne wurde dann 1935 fertig. Zu den Ruder-Europameisterschaften im Sommer des gleichen Jahres erlebte sie ihre Feuerprobe. Bei den Wettbewerben während der Olympischen Spiele 1936 saßen bis zu 9000 Zuschauer auf der Haupttribüne, weitere Besucher auf mobilen Tribünen am anderen Ufer.

Seit 2016 bemüht sich das Bezirksamt Treptow-Köpenick nun, die in die Jahre gekommene Tribüne zu sanieren. Dafür soll eine Million Euro aus Haushaltsüberschüssen eingesetzt werden. Bereits 2017 begann die Entkernung des Gebäudes. Dabei wurde auch eine alte Rudertrainingsanlage aus DDR-Zeiten abgerissen. Künftig soll im Innern der Tribüne wieder das Wassersportmuseum Platz finden.

Zu DDR-Zeiten diente das Regattagelände sogar als Messestandort. Im Sommer organisierte die staatliche Handelsorganisation (HO) die Sport- und Freizeitmesse. Zehntausende Besucher kamen, schauten und kauften oft rare Dinge wie Faltboote, Bootsmotoren oder Strandmatten aus Bast. Zu den Sommerfilmtagen gab es eine schwimmende Leinwand, über die vor der Tribüne abends die aktuellen Kassenschlager der DEFA flimmerten.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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