Vorzeigeprojekt der Schulbauoffensive fertig
Neubau der Heinrich-Böll-Oberschule eröffnet
Die Liedbeiträge, die zwei Schülerinnen bei der Einweihungsfeier am 2. September für ihren Vortrag auswählten, hatten vielsagende Titel. "Hallelujah" hieß ein Song, "Wunder gescheh'n" der andere.
Wer wollte, konnte darin eine Botschaft erkennen. Jubel darüber, dass der Neubau der Heinrich-Böll-Oberschule Am Forstacker fertig ist. Und dass es ihn gibt, mutet nach der langen Vorgeschichte fast wie ein Wunder an.
Wegen Schadstoffbelastung war die alte Schule 1989 geschlossen und 2011 abgerissen. Rund drei Jahrzehnte fand der Unterricht in einem eigentlich als Provisorium errichteten Schulcampus statt.
Der jetzige Neubau wurde dagegen sehr schnell realisiert, nachdem endlich die Entscheidung dafür gefallen war. Er entstand in nicht einmal zwei Jahren.
Zu verdanken sei dies der Berliner Schulbauoffensive, erläuterten Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse und die Staatssekretärin für Mieterschutz Ülker Radziwill (beide SPD). Die Heinrich-Böll-Oberschule gehörte wie der Erweiterungsbau der Wolfgang-Borchert-Schule zur ersten Tranche der Schulbau-Offensivvorhaben. Außerdem war er Bestandteil des "Modellvorhabens zur Beschleunigung von Schulneubauten". Zusammen ergab das eine Art Vorzeigeprojekt. Mit der ersten Tranche seien 4800 neue Schulplätze in Berlin entstanden, erklärte Ülker Radziwill. "Davon entfielen 975 auf diesen Standort".
Entstanden ist ein aus drei Gebäuden bestehender Gesamtkomplex. Verbunden sind die einzelnen Teile über einen als Atrium angelegten Eingangsbereich. Neben Unterrichts- und Teilungsräumen gibt es Fachräume, Werkstätten, eine Lehrküche sowie eine Bibliothek. Der Mehrzweckraum, inklusive Mensa soll auch für außerschulische Veranstaltungen genutzt werden können. Auch die Außenanlagen wurden neu gestaltet. Die Kosten für das Gesamtvorhaben werden mit rund 43,8 Millionen Euro angegeben.
Eine Schule "technisch-pädagogisch auf dem neuesten Stand", erklärte die Bildungssenatorin.
Eine Einschätzung, die auch Bürgermeisterin Dr. Carola Brückner (SPD) und Schulstadtrat Frank Bewig (CDU) aufnahmen. Beide verwiesen gleichzeitig auf die aktuellen Unwägbarkeiten bei der Schulbauoffensive. Wie berichtet steht im Raum, das Programm für die kommenden Jahre zumindest zu strecken. "Meine Kollegen und ich setzen uns gegen solche Kürzungen bei der Investitionsplanung ein", machte die Bürgermeisterin deutlich.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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