Bürgerinitiative kämpft weiter gegen massive Bebauung in Halensee
Auf einer Anwohnerversammlung am 10. März, zu der die Bürgerinitiative Henriettenplatz geladen hatte, versammelten sich rund 80 besorgte Bürger und forderten von den baupolitischen Sprechern der Fraktionen der BVV Antworten.
Hintergrund ist, dass es gleich zwei Bauvorhaben auf dem rund 500 Meter langen Straßenabschnitt gibt: Der derzeitige Bau eines Wohnkomplexes im südlichen Teil der Straße, der sich über 200 Meter bis zur Johann-Sigismund-Straße erstreckten wird, hat die Anwohner und nicht zuletzt die Bürgerinitiative aufgeschreckt: Man befürchtet, dass sowohl die Seesener als auch die Halberstädter und Johann-Sigismund-Straße künftig viel weniger Licht bekommen. Dort baut die Sanus AG 217 Wohnungen und eine Tiefgarage. Kleingärten werden weichen müssen. Die Baugrube ist ausgehoben, der tägliche Baulärm eine Belastung. Gesunde Bäume wurden gefällt, um die Zufahrt zur Baustelle zu erleichtern. Parkplätze für die Anwohner gibt es kaum noch.
Und nun soll auch noch der nördliche Teil von der Johann-Sigismund-Straße bis zum Henriettenplatz bebaut werden. Die HNK Development GmbH will dort Wohnungen errichten. Dafür werden 18 Kleingärten an der Seesener Straße verschwinden. Den Pächtern wurde zum 30. November gekündigt. Zwar handelt es sich bei dem Gebiet um ausgewiesenes Bauland. Und doch werfen die Protestler der Bauverwaltung vor, das Projekt einfach durchgewunken zu haben. Dies soll sich auf dem nördlichen Teil nicht wiederholen: So möchte man verhindern, dass die Kleingärten geräumt werden, bevor ein konkretes Bauvorhaben genehmigt ist. Zudem befürchtet man, dass eine zu hohe Bebauung des Henriettenplatzes dessen Qualität beeinträchtigen würde. "Für die Gestaltung des Platzes sollte der Investor einen Architektenwettbewerb durchführen lassen, der die städtebauliche Bedeutung des Platzes ernst nimmt und in den auch die Eingaben der Anwohner einfließen", erklärte Volker Heise von den Grünen. Stadtrat Marc Schulte (SPD) versprach, dass die Pläne öffentlich vorgestellt werden.
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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