Gelegenheit zum Staunen und Fachsimpeln
Bis November können Besucher hinter die Zäune grüner Oasen blicken

Brigitte Gramlich pflanzt Lenzrosen in ihrem Villengarten in Hermsdorf. | Foto:  privat
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  • Brigitte Gramlich pflanzt Lenzrosen in ihrem Villengarten in Hermsdorf.
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Die private „Initiative Offene Gärten Berlin-Brandenburg“ lädt bis November zum Besuch bei privaten Gärtnern ein, die ihr grünes Glück gerne mit anderen Pflanzenfreunden teilen wollen.

Brigitte Gramlich ist jeden Tag mit Hacke, Schlauch und Schaufel in ihrem über 2000 Quadratmeter großen Villengartenparadies in Hermsdorf unterwegs und grubbert, pflanzt und schneidet. Die Welt der Blumen und Pflanzen ist schon immer ihr größtes Hobby. In Berlin hat sich die frühere Bildungsmanagerin aus Köln vor zehn Jahren ein Haus mit großem Garten gekauft. „Es ist zu schade, das hier alles alleine zu genießen“, sagt die 72-jährige Hobbygärtnerin, die schon immer Freunde durch ihren Garten führt. Seit drei Jahren ist sie auch bei den „Offenen Gärten Berlin-Brandenburg“ mit dabei und kümmert sich mittlerweile um die Pressearbeit der Initiative. Organisiert wird das Pflanzenspektakel gemeinsam von den gemeinnützigen Vereinen „Initiative Offene Gärten Berlin-Brandenburg" und dem Potsdamer Verein „Urania Wilhelm Foerster“.

Idee aus England

Die Idee der offenen Gärten stammt aus England und kam 1990 auch nach Deutschland. Was mal mit einer Handvoll Gärten begann, ist mittlerweile eine große Schau von Blumen- und Pflanzenfreunden, die durch ihre grünen Oasen führen. 113 Gärten sind 2022 mit dabei und lassen Interessierte hinter den Gartenzaun blicken. Im 20. Jubiläumsjahr haben Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (beide SPD) die Schirmherrschaft übernommen. In Zeiten des Klima- und Naturschutzes sind Flora und Fauna für Politiker Themen, die sie gerne unterstützen.

Gartenfreunde können das ganze Jahr an den Wochenenden durch die teilnehmenden Gärten spazieren und sich von den Besitzern Tipps geben lassen. Es sind überwiegend rein private Gärtner, die in ihre Oasen einladen. Auf der Liste der grünen Ausflugsziele stehen laut Programmheft beeindruckende Landhaus- und Villengärten, Staudengärten, naturnahe Gärten, Züchter- und Sammlergärten, romantische Rosengärten, Künstlergärten, Waldgärten, Bauerngärten, kleine Innenhofgärten, Hausgärten, Koloniegärten und auch Schulgärten. Die privaten Gärten laden ein zur besten Blütezeit – wie im Mai, wenn Azaleen, Rhododendren, Allium und Akeleien blühen. Am 21. und 22. Mai öffnen viele Gärten und zeigen ihre Frühlingspflanzen.

Frau mit dem grünen Daumen

Am 17. Juli zum Beispiel können Interessierte den bunten Garten von Brigitte Gramlich bewundern und mit ihr darüber fachsimpeln, wie sie Phlox, Hortensien und Taglilien so prächtig hinbekommt. Bei ihr kann sich manch angehender Hobbygärtner bestimmt gute Tipps holen, denn die engagierte Frau mit dem grünen Daumen würde jede Gärtnerprüfung bestehen, wie sie über sich selbst sagt. Manche Gärten bieten neben Führungen auch Kaffee und Kuchen für die Gäste. In Berlins größtem Staudengarten in Eiskeller in Hakenfelde backt die Besitzerin Marianne Lüdke jedes Jahr und stellt eine große Kaffeetafel in ihr Paradies. Dort blüht und gedeiht es auf über 3000 Quadratmetern das ganze Jahr.

Im Laufe des Jahres öffnen einzelne Gärten zu besonderen Blühhöhepunkten. Die Herbstgärtner wollen im September zum Abschluss mit farbenprächtigen Dahlien, Astern und Rudbeckien angeben. Kunst erwartet die Besucher im barrierefreien Garten der Villa Donnersmarck in Zehlendorf, eines Treffpunkts der Fürst-Donnersmarck-Stiftung für Menschen mit Behinderung. Zu entdecken sind auch gestaltete Gärten in Frohnau, Spandau, Mahlsdorf, Petershagen, Woltersdorf und Grünheide. Die Teilnehmer gärtnern von der Uckermark bis zum Fläming und von der Prignitz bis zum Spreewald.

Mit dem Kauf eines Programmheftes bekommt man eine Besucherplakette zum einmaligen Preis von drei Euro pro Person (Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre frei). Die Plakette berechtigt das ganze Jahr zum Eintritt in alle teilnehmenden Gärten. Detaillierte Informationen zu allen teilnehmenden Gärten und Terminen gibt es im Internet unter www.open-garden.de.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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