Carmen Rohde unterstützt Schüleraustausch
Die 47-Jährige hat bereits Erfahrung mit Gastschülern. "Vor acht Jahren hatten wir eine junge Japanerin, die kaum Deutsch sprach und damals nur wenig unsere Sprache lernte", erinnert sich die Gastmutter. Trotzdem war sie bereit, für den Verein AFS Interkulturelle Begegnungen wieder einen Gastschüler aufzunehmen. Seit September 2013 lebt der 16-jährige Chinese Yitao Huang in der Familie Rohde. Er stammt aus der Kleinstadt Tangshan, rund 60 Zugminuten von Peking entfernt.
Der junge Mann hatte einige Vorkenntnisse, inzwischen spricht er recht gut Deutsch. "Ich besuche das Montgolfier-Gymnasium. Ich wollte unbedingt nach Deutschland, das ist ein führendes Land in Europa mit einer starken Wirtschaft", sagt Yitao. Bis zu seiner Reise nach Deutschland hatte er bereits acht Jahre Englisch gelernt. Inzwischen klappt es jedoch auch mit Deutsch, und wo es Probleme gibt, helfen die Klassenkameraden ihrem einzigen ausländischen Mitschüler. "Vor allem Mathematik fällt mir leicht, den Stoff hatte ich in China schon vor zwei Jahren", sagt Yitao.
Bis zu den Sommerferien bleibt er in Berlin, möchte unbedingt noch München und Hamburg besuchen. Wenn alles klappt, erhält er zum Abschluss der 10. Klasse ein Zeugnis mit dem mittleren Schulabschluss. Später würde er gerne wieder nach Deutschland kommen. "Vielleicht kann ich hier sogar studieren", meint er.
Von Carmen Rohde und ihren Kindern Melanie (24), Oliver (19), Tobias (13) und Ulrike (7) ist das Familienmitglied auf Zeit begeistert aufgenommen worden. Von Anfang an wurde auf Deutsch miteinander geredet. Ihr Austauschschüler aus China soll nicht der letzte Gast gewesen sein.
"Ich würde gerne auch noch einen Besucher aus Korea oder Indonesien aufnehmen. Ich finde, die Menschen sollen ihre Herzen und Häuser öffnen, um Menschen aus anderen Ländern eine Chance zu geben", meint Carmen Rohde.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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