Gesichtsmasken in Heimarbeit
Mitarbeiter der Kleiderkammer sitzen wieder an der Nähmaschine

Büromitarbeiterin Nadine Laporte (links) und Carola Birr beim Verpacken der selbstgenähten Gesichtsmasken. | Foto: Ralf Drescher
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  • Büromitarbeiterin Nadine Laporte (links) und Carola Birr beim Verpacken der selbstgenähten Gesichtsmasken.
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Seit ein paar Monaten gibt es die Kleiderkammer des Bildungsträgers QEU Qualifizierungsgesellschaftam Groß-Berliner Damm. Jetzt ist sie, ebenso wie die Holzwerkstatt, wegen der Corona-Krise geschlossen, gearbeitet wird trotzdem.

„Wir mussten auf Anordnung des Jobcenters unsere Projektmitarbeiter am 18. März nach Hause schicken. Da kam uns die Idee, einige von ihnen Gesichtsmasken nähen zu lassen. Die werden ja jetzt überall benötigt, und wir haben genügend Stoffreste aus nicht mehr tragfähigen Kleiderspenden und uns spendierten Stoffen“, erzählt Projektleiterin Carola Birr von QEU. Bisher hatten diese Mitarbeiter in der Kleiderkammer kleine Ausbesserungen an gespendeter Kleidung ausgeführt. Die Helfer sitzen jetzt zu Hause, dort hat Chefin Birr ihnen die Nähmaschinen aufgestellt und Muster angeliefert. Jeweils vier Stunden pro Tag dürfen die Mitarbeiter, die in einer Fördermaßnahme des Jobcenters sind, nun in Heimarbeit nähen. Da sie dort alle alleine arbeiten, besteht auch kein Problem mit dem verhängten Kontaktverbot und mit öffentlichen Verkehrsmitteln muss keiner zur Arbeit fahren.

„Einmal am Tag fahre ich vorbei, hole die fertigen Masken ab und übergebe neues Material“, berichtet Carola Birr.

Die Masken werden aus kochfester Baumwolle gefertigt, können also von den Nutzern jederzeit auch wieder keimfrei gemacht werden. Es sind keine DIN-gerechten Schutzmasken, sie sollen vor allem verhindern, dass der Träger möglicherweise andere ansteckt. „Wir geben diese Masken gerne an sozial Schwache ab, die sich damit unter anderem beim Einkaufen sicherer fühlen. Und auch wer ehrenamtlich in der Seniorenbetreuung unterwegs ist oder für Risikogruppen Einkäufe erledigt, kann sich bei uns Masken abholen“, erklärt Projektleiterin Birr. Stoff liegt übrigens noch genug bereit. Nur die Gummibänder könnten bald ausgehen, weil entsprechende Geschäfte geschlossen haben.

Nachdem die österreichische Regierung per Verordnung bereits das Maskentragen in Verkehrsmitteln oder Einkaufsläden angeordnet hatte, wird auch in Berlin eine solche Vorschrift debattiert. Die Landesregierung hat das bisher abgelehnt. Trotzdem könnte gerade beim Einkauf das Aufsetzen einer Gesichtsmaske zumindest hilfreich sein.

Das Beratungsbüro der QEU, in dem Arbeitssuchende und Arbeitskräfte Suchende Hilfe erhalten, wird weiterhin durch eine Notbesetzung in Betrieb gehalten. Hier kann sich auch melden, wer einige der Masken braucht: Telefon 209 69 93 30.

Behelfsmäßige Gesichtsmasken werden jetzt auch an vielen anderen Stellen de Stadt genäht, darunter in Theaterwerkstätten. Und ein Köpenicker Ehepaar hat sogar eine eigene Internetseite eingerichtet, um Maskenproduzenten und mögliche Nutzer zusammenzubringen.

Infos: www.wir-naehen-masken.de

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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