Gewerbehof soll in Natur- und Freizeitfläche verwandelt werden

Mehr als 30 Betriebe sind im Gewerbepark gemeldet. | Foto: Wrobel
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Karlshorst. Geht es nach dem Bezirksamt, wird der Gewerbehof an der Straße am Heizhaus auf lange Sicht Geschichte sein. Eine Natur- und Freizeitfläche soll an dieser Stelle enstehen.

"Wir wollen langfristig den Gewerbehof an der Straße am Heizhaus aufheben", sagt Stadtrat für Stadtentwicklung Wilfried Nünthel (CDU). Gründe für diese Entscheidung gäbe es genügend. Immerhin erhält das Berzirksamt viele Beschwerden. Große Autos vom Gewerbehof würden durch die ruhige Rheinsteinstraße brettern. Zu laut wäre es damit für die Anwohner. Und auch zu unruhig sei es für Kleingärtner des Vereins "Biesenhorst II". Mit ihrem Sitz an der Straße am Heizhaus könnten sie den Verkehr nur zu gut wahrnehmen. So würde es dann auch den künftigen Bewohnern der Gartenstadt Karlshorst gehen. Gleich nebenan wird sie mit vielen Wohneinheiten errichtet.

Ohnehin werde die Nutzung des Gewerbeparks seit 25 Jahren nur geduldet, erklärt Nünthel. Denn ursprünglich war der Standort vom Ministerium für Staatssicherheit geschaffen worden, um im Geheimen Reparaturarbeiten erledigen zu können. Nach der Wende wurde der Standort zu einem "Handwerkerhof". Mittlerweile ist sowohl die Genehmigung für eine militärische, als auch für eine gewerbliche Nutzung erloschen. Im Auftrag des Bezirksamts entwickelte ein Planungsbüro nun eine Strategie, wie mit dem Gewerbehof künftig umgegangen werden könnte. Der Vorschlag: Der Gewerbehof soll aufgegeben und in eine Natur- und Freizeitfläche umgewandelt werden.

Das bringt Vorteile mit sich. Das geplante Landschaftsschutzgebiet "Biesenhorster Sand", das sich entlang des Außenringes der Deutschen Bahn erstreckt, würde sich um 4,7 Hektar Fläche erweitern. Die neuen Siedler und alten Anwohner erhalten damit eine Erholungsfläche, die auch entstehen muss. Denn wo Fläche mit Gebäuden versiegelt wird, da sieht der Gesetzgeber sogenannte "Ausgleichspflanzungen" vor.

Laut Planungsbüro ergeben sich aber auch Nachteile aus der Umwandlung. Denn ein etablierter Gewerbepark müsse aufgegeben werden. Mögliche weitere Wohneinheiten könnten dann auf dem Areal auch nicht mehr entstehen, und diese werden dringend benötigt. Die Interessen müssen jetzt abgewogen werden.

Der Eigentümer des Gewerbehofs wurde über die aktuellen Planungen informiert, erklärt Nünthel. Auf Empfehlung des Planungsbüros überlegt der Stadtrat, zunächst eine Nutzungsuntersagung mit Fristsetzung für Gewerbe an diesem Standort auszusprechen. So soll vorerst neue Ansiedlung von Gewerbe verhindert werden. KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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