Weite Umwege mehrere Jahre
Die Fußgängerbrücke am Stadion Wuhletal soll abgerissen und durch eine neue ersetzt werden

Die Entenbrücke direkt neben dem Stadion Wuhletal wird von Spaziergängern und Schulkindern genutzt. Seit Oktober 2022 ist sie gesperrt. Sie soll abgerissen werden. Bis zu einem Ersatzneubau könnte es noch Jahre dauern. | Foto:  Die Linke
  • Die Entenbrücke direkt neben dem Stadion Wuhletal wird von Spaziergängern und Schulkindern genutzt. Seit Oktober 2022 ist sie gesperrt. Sie soll abgerissen werden. Bis zu einem Ersatzneubau könnte es noch Jahre dauern.
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Seit Oktober ist die Fußgängerbrücke über die Wuhle am Stadion Wuhletal, auch „Entenbrücke“ genannt, gesperrt. Bis zu drei Jahre könnte es dauern, bis eine Ersatzbrücke die Querung wieder erlaubt.

Bei einer Bauwerksprüfung im vergangenen Jahr war festgestellt worden, dass die Brücke eine potenzielle Gefahr für die Nutzer darstellt und die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet werden kann. Inzwischen hat das Straßen- und Grünflächenamt Marzahn-Hellersdorf laut Auskunft von Mobilitätstaatssekretärin Dr. Meike Niedbal (Grüne) Ende November den Bedarf eines Ersatzneubaus und gegebenenfalls die kurzfristige Schaffung eines Provisoriums angemeldet. Ein konkreter Zeitplan bestehe aber noch nicht, teilte sie auf die Anfrage des CDU-Abgeordneten Alexander Herrmann weiter mit. „Als realistischer Zeitraum für die Errichtung einer Fußgängerbrücke, beginnend mit der Planung, ist von etwa drei Jahren auszugehen“, erklärte Niedbal. Es sei mit Kosten in Höhe von 450 000 Euro zu rechnen.

„Das wäre für die Anwohner und Fußgänger fatal“, erklärte Alexander Herrmann. Auch der Linken-Abgeordnete Kristian Ronneburg kritisiert das Bezirksamt. „Über drei Jahre auf eine solch kleine Brücke zu warten, die jedoch großen Nutzen für viele Menschen hat, die im Wuhletal unterwegs sind und die auch als Schulweg genutzt wird, ist nicht erklärbar“, kritisierte er. Auf seine Anfrage hatte Niedbal erklärt, dass im März mit einem Prüfergebnis für eine Behelfsbrücke zu rechnen sei.

Für einen Ersatzneubau müsste es zunächst zum Einverständnis der Wasserbehörde, des Straßen- und Grünflächenamts und des Umwelt- und Naturschutzamts kommen. Zudem wäre eine Anmeldung in der Investitionsplanung des Landes Berlin zur Finanzierung vorzunehmen. Mit sichergestellter Finanzierung könnte dann ein Ingenieurbüro mit den Vorplanungen bis zur Entwurfsplanung beauftragt und ein Vergabeverfahren für ein Bodengutachten durchgeführt werden. Danach könnten die Bauleistungen vergeben werden. Diese Vorplanung kostet Zeit.

Für Sanierung zu spät

Die Bestandsbrücke, die vermutlich in den 80er-Jahren aus Teilen einer militärischen Behelfsbrücke errichtet wurde, soll mittelfristig abgerissen werden. Eine Sanierung ist laut der Senatsverwaltung aufgrund der fortgeschrittenen Korrosion als technisch nicht durchführbar bewertet worden. Des Weiteren entspricht das Bauwerk mit einer nutzbaren Breite von einem Meter auch nicht mehr den heutigen Anforderungen.

Der CDU-Abgeordnete Alexander Herrmann wirft dem Bezirksamt unterdessen vor, trotz Kenntnis der Probleme viel zu lange gewartet und wertvolle Zeit „vertrödelt“ zu haben. Bereits 2020 war bei einer außerplanmäßigen Bauwerksprüfung festgestellt worden, dass die Stand- und die Verkehrssicherheit der Entenbrücke beeinträchtigt sind. Dennoch folgten damals keine Konsequenzen. Im Oktober 2022 wurde dann bei einer erneuten Kontrolle festgestellt, dass sich die Schäden weiter ausgebreitet hatten. Daraufhin wurde dann die Sperrung veranlasst. Herrmann: „ Die Planungen für einen Ersatzneubau hätten also schon viel früher beginnen können.“

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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