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Gartenparadies an der Havel - Zu Besuch im Landhausgarten Dr. Max Fraenkel

Im Sommercafé des Landhausgartens finden regelmässig Konzerte statt. | Foto: Michael Vogt
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Den Ort hatte der jüdische Bankier Dr. Max Fraenkel wahrlich gut gewählt, als er in den 20er Jahren den Berliner Stadtgartendirektor Erwin Barth damit beauftragte, auf seinem Anwesen einen Landhausgarten zu gestalten.

Fernab vom Trubel der Innenstadt, im idyllischen Kladow, mit Blick auf die Pfaueninsel, schuf Barth zwischen 1925 und 1933 seinem Auftraggeber eine bezaubernde Sommerresidenz mit naturhafter Teichanlage, Teepavillon, Staudenkaskaden, Rosen-, Obst und Gemüsegärten in unterschiedlicher, durch Treppenfolgen und Trockensteinmauern gegliederter Terrassierung. Doch die Idylle währte nicht lange: Nach der Enteignung des Anwesens durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 (im selben Jahr emigrierte Max Fraenkel nach Paris während Erwin Barth den Freitod wählte) geriet der Garten in Vergessenheit. Nach dem Krieg ging die Anlage in den Besitz des Landes Berlins über und verwilderte während der Zwischennutzung als Zollstation und der zeitweisen Parzellierung und Verpachtung allmählich. In den 90er Jahren begannen mit Mitteln der Denkmalpflege und EU-Fördergeldern die Planungen zur Rekonstruktion, die Wiedereröffnung erfolgte schließlich Ostern 2016.

Im ehemaligen Pferdestall informiert heute ein Besucherzentrum über die Geschichte der Anlage und im benachbarten Sommercafé lassen sich in den warmen Monaten herrlich bei Kaffee und Kuchen die verschiedensten kulturellen Darbietungen genießen - als Nächstes zum Beispiel am 7. August um 16 Uhr das Berliner Vokaltrio Stimmfisch.

Anfahrt: Der Bus X34 fährt ab Zoologischer Garten bis zu der dem Landhausgarten nahegelegenen Haltestelle Kaserne Hottengrund. Schöner ist der Weg vom Schiffsanleger nahe S-Bahnhof Wannsee mit der Fähre F10 hinüber nach Kladow. Von dort erreicht man den Garten nach einem kurzen Spaziergang in südwestlicher Richtung entlang der Havelufers.

Kontakt: Landhausgarten Dr. Max Fraenkel. Lüdickeweg 1, 14089 Berlin. Garten und Sommercafé sind von April bis Oktober jeweils freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet, der Garten zusätzlich auch montags bis donnerstags von 7.30 bis 14 Uhr. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen gibt es unter www.sommercafe-kladow.de.

Autor:

Michael Vogt aus Prenzlauer Berg

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