Annahme von Gartenabfällen im Volkspark eingestellt
"Die Annahme von Gartenabfällen muss eingestellt werden, da die damit zusammenhängende Arbeit von den aktiven Vereinsmitglieder nicht mehr geleistet werden kann", teilt der Trägerverein Lichtenrader Volkspark (TLV) mit. Der Komposthaufen ist ihm sozusagen über den Kopf gewachsen: "Die angelieferten Mengen übersteigen längst unsere Leistungsfähigkeit und außerdem haben wir auch gar keinen Platz mehr, um sie zu lagern", begründet der Vereinsvorsitzende Wolfgang Spranger den Ausstieg. Im April 1993 wurde begonnen, Gartenabfälle und biologisch verwertbare Haushaltsabfälle von direkten Nachbarn anzunehmen und in der Grünanlage zwischen Carl-Steffeck- und Groß-Ziethener-Straße zu kompostieren. Zuvor hatten TLV und BUND Tempelhof zu einer Aktion "Gemeinschaftskompost" aufgerufen. Die Idee war, biologisch wertvolle und verwertbare Abfälle der Haushalte und Kleingärten zu kompostieren. Dazu schloss der TLV einen Vertrag mit dem Bezirksamt Tempelhof über die Finanzierung eines Projekts Großkompostierung, das die notwendigen Anschaffungen sicherstellte. "Seinerzeit wurden zum Sammeln von Haushaltsabfällen 120-Liter-Sammeltonnen sowie Thermokomposter gekauft.
Die Haushalte lieferten Abfälle in die Tonnen, die dann von Mitgliedern des Volksparkvereins in die Thermokomposter umgefüllt wurden. Die wurden nach einiger Zeit auf Kompostrotten entleert. Diese Rotten wurden nach etwa ein bis zwei Jahren umgesetzt und gesiebt. 1994 wurde dieser Vertrag dann erneuert und eine Anschlussfinanzierung seitens des Bezirks vereinbart. Das Geld kam von den Gebühren, die DASS seinerzeit an die Stadt für das Aufstellen von Sammelbehältern auf Straßenland zahlen musste. Ein Teil dieser Gebühren musste für gemeinnützige Zwecke ausgegeben werden. Als dann die Berliner Stadtreinigung auf den Zug aufgesprungen war und selber anfing, kompostierbare Haushaltsabfälle einzusammeln, haben sich die Lichtenrader auf das Kompostieren von Rasenschnitt, Laub und sonstige Gartenabfälle beschränkt.
Und trotzdem: "Heute bringen Leute aus der ganzen Stadt ihre Abfälle zu uns und das hat nach rund 20 Jahren eine Dimension angenommen, die wir einfach nicht mehr bewältigen können", so Spranger zur Berliner Woche.
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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