Christa Wiemann fand (noch) ein Ehrenamt
Außerdem hat die 58-Jährige eine Kunstschule besucht, unzählige Bilder gemalt, als Dozentin für Seidenmalerei gearbeitet, geheiratet, ein Haus gebaut, war rund 20 Jahre Tagesmutter und hat daneben vier eigene Kinder großgezogen.Dazu kommen weitere Aktivitäten, vor allem in der evangelisch-freikirchlichen Jakobus Gemeinde Lichtenrade. Predigen, Seminare und Workshops organisieren oder eine Jugendgruppe in die Spur bringen zum Beispiel. Vielleicht muss man in einer Großfamilie mit zehn Geschwistern aufgewachsen sein, um gewissermaßen sieben Sachen auf einmal erledigen zu können. Die gebürtige Lichtenraderin kann es scheinbar mühelos. "In meiner großen Familie gab es immer jede Menge zu tun", erzählt Christa Wiemann und erinnert sich dabei wohl vor allem an die nach jedem Essen zum Abwasch aufgetürmten Geschirrberge. Heute, ihre eigenen Kinder sind längst aus dem Haus, lässt sie es, je nach Lage der Dinge und Interessen, allerdings kaum ruhiger angehen.
Und das Schönste: Nebenbei findet die viel beschäftigte Frau immer noch genügend Zeit, jeden Mittwoch die Berliner Woche gründlich zu studieren. Dabei war sie vor etwa einem Jahr an einem Beitrag über den Malteser-Hospizdienst hängen geblieben und sofort fasziniert. Seit Februar und noch bis November wird sie dort nun auf ihre Tätigkeit als ehrenamtliche Sterbebegleiterin vorbereitet. Dass es sich bei den Maltesern um einen katholischen Orden handelt, stört offenbar weder die protestantisch-freikirchlich Gesinnte noch die Malteser. "Im Angesicht des Todes sind am Ende alle Menschen gleich", sagt Christa Wiemann.
Am 21. September organisiert sie sogar in ihrem Gemeindehaus an der John-Locke-Straße 48 ganz allein eine ökumenische Benefizveranstaltung zugunsten des Malteser-Hospizdiensts. Wiemann: "Ich präsentiere rund 30 Bilder, lese aus meinem Buch "Doppel-Ich" und bereite ein leckeres Riesenbüffet zu. Und dazu wird ein Bild amerikanisch versteigert". Die One-Women-Show für den guten Zweck beginnt um 15 Uhr, Eintritt (quasi der Verzehrbon fürs Büffet) 1,50 Euro.
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.