Ein schönes Weihnachtsfest für Heimkinder
In der Wohneinrichtung leben ständig 23 Kinder in fünf Wohngemeinschaften. Sie kommen aus schwierigen Situationen und wurden durch das Jugendamt aus den Familien genommen. Petra Wirkus und Rosi Pfeifer haben die Einrichtung vor rund zehn Jahren gegründet. Beide Frauen kannten sich aus gemeinsamer Arbeit in einer Notaufnahme für Kinder in Rudow. Die Kinder leben in der Gemeinschaft und haben auch gemeinsame Aufgaben zu erledigen. "Wir stehen morgens auf, machen gemeinsam unser Frühstück", erklärt Kayra. "Dann schmieren wir unsere Frühstücksbrote und fahren gemeinsam zur Schule." Auch nach der Schule gibt es ganz eindeutige Regeln. Erst nachdem die Hausaufgaben fertig sind, dürfen die Kinder spielen oder an den Computer. Und Fernsehen gibt es auch nicht den ganzen Nachmittag, sondern erst nach 18 Uhr. "Ich bin gern hier, weil die WG total cool ist", sagt Lucas.
"Ich bin zufällig auf die Einrichtung aufmerksam geworden", erklärte Christian Coenen von Dare e.V. "Ich war Lesepate an der Schule von Lucas." Coenen wurde vom Klassenlehrer von Lucas angesprochen, ob er nicht auch Nachhilfeunterricht geben könne. "So kam ich in diese Kindereinrichtung, das ist nun zwei Jahre her." Seit dem unterstützt sein verein die Kindereinrichtung. "Wir machen regelmäßig Bildungsausflüge", erklärt Coenen. "So kommen die Kinder einmal aus ihrer Wohngemeinschaft heraus und lernen eine neue Umgebung kennen." Man war schon im Bundestag, in Museen und Ausstellungen. "Die Tempelritter-Apotheke hat zum Beispiel einen Tagesausflug für die Kinder gespendet", erklärte Coenen. Dazu gehörten Fahrkosten, Eintrittsgelder für die "Story of Berlin" sowie für jedes Kind ein Eis. "Es ist schon ein schönes Beispiel dafür, wie sich andere Menschen für hilfsbedürftige Kinder engagieren."
Jetzt bereitet der Verein ein Medienprojekt vor. Über das Kinderhilfswerk hat die Wohngemeinschaft Computer bekommen. "Wir starten im neuen Jahr mit den Computerkursen", erklärt Coenen. "Unsere Erfahrungen wollen wir verallgemeinern und über das Internet anderen Kindereinrichtungen zur Verfügung stellen.
Für das Weihnachtsfest hat sich Dare e.V. etwas ganz besonderes einfallen lassen. "Wir haben Sponsoren gesucht, die uns sechs Weihnachtsbäume mit vollem Baumschmuck finanziert haben", berichtet Christian Coenen. Von den Kindern gab es eine Wunschliste. Sie hatten ihre Wünsche mit vielen Bildern auf Papier gebracht. Eigentlich hatte sich Christian Coenen vorgenommen, durch die Bahnhofstraße in Lichtenrade zu laufen, um Sponsoren für die Geschenke zu finden. Doch über die Stiftung GuteTat.de lernte er Mitarbeiter von Ebay kennen, die sofort bereit waren, den Kindern zu helfen.
"44 Mitarbeiter von Ebay haben gespendet, Weihnachtsgeschenke nach den Wunschlisten der Kinder gekauft und sie auch gleich liebevoll verpackt", berichtet Christian Coenen. Für Dare e.V. ist es ein schöner Erfolg, wenn sich die Heimkinder jetzt freuen können.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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