Aktionsbündnis stellt 2014 die Natur in den Mittelpunkt
Der Eigentümer des Areals, der Berliner Investor Klaus Groth, treibe die Planungen voran, obwohl es kein Baurecht gebe und kein gültiger Bebauungsplan existiere, erklärt der Sprecher des Bündnisses Gerhard Niebergall im Gespräch mit der Berliner Woche. Der Arbeitsschwerpunkt 2014 liegt auf der Natur im Planungsgebiet, insbesondere im ehemaligen Truppenübungsgelände "Parks Range".
Hier haben streng geschützte Tier- und Pflanzenarten wie der Große Feuerfalter und das Deutsche Filzkraut eine Heimat gefunden. Als Unterstützer hat das Aktionsbündnis den Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ins Boot geholt. Am Sonntag, 19. Februar, gibt es eine erste öffentliche Informationsveranstaltung.
Eingeladen ist Ingo Kowarik. Der Professor für Ökologie an der Technischen Universität Berlin ist Landesbeauftragter für Naturschutz und Landschaftspflege. Kowarik setzt sich vehement dafür ein, dass die Parks Range als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen wird. Der zuständige Stadtentwicklungs- und Umweltsenator Michael Müller (SPD) lehnt eine solche Ausweisung ab. Sein Argument: Er habe kein Personal, um das nötige Verfahren durchzuführen.
Das Aktionsbündnis befürchtet zudem, dass der Eigentümer des Geländes, Investor Klaus Groth, wenig Interesse am sozialen Wohnungsbau haben könnte. In der von Groth und dem Bezirksamt unterzeichneten "Absichtserklärung" über 2700 neue Wohnungen, seien allein 50 Prozent als Wohneigentum vorgesehen. Wohnungen als Kapitalanlage passten aber nicht in dieses Gebiet, erklärt der Aktionsbündnis-Vertreter. In unmittelbarer Nachbarschaft liege der soziale Brennpunkt Thermometersiedlung mit über 50 Prozent Migranten, unangepassten Jugendlichen, Kriminalität und Vandalismus. "Ein neuer Stadtteil birgt Sprengstoff", sagt Niebergall.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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