Lichterfelder erfolgreich mit seinem Großvater-Blog
Detlef Untermann ist ein stolzer Opa und immer wieder hingerissen von seinen beiden Enkelkindern. Die Jungs, zweieinhalb und dreieinhalb Jahre alt, begeistern ihn immer wieder aufs Neue mit ihrer ganz eigenen Logik.
Wenn zum Beispiel der Große fragt, was ein Linksamt für eine Funktion hat, nachdem ihm erklärt wurde, was ein Rechtsamt für Aufgaben hat, findet sich diese kleine Anekdote in seinem Blog wieder. "Es sind die kleinen Alltagsbanalitäten, die die Süße des Lebens ausmachen", sagt Detelf Untermann und erzählt eine weitere Episode: Der Enkel will mit seiner Großmutter "Ritter spielen". Damit sie auch auf Augenhöhe mitspielen konnte, musste Oma jedoch erst einmal in den Ritterstand erhoben werden. Das tat der Junge ganz feierlich mit den Worten: "Ich werde dich jetzt zum Ritter schlachten."
Kindermund sei die tollste Rubrik seines Blogs, so Untermann. Aber nicht die einzige. Untermann veröffentlicht Beiträge rund um das Thema Familie und Generationen. Auch gesellschaftliche Probleme finden sich hier wieder. Es sind Gedanken eines Großvaters. So heißt es auch in der Unterzeile von Opas Blog. Neuerdings veröffentlicht Untermann auch Kochrezepte.
Am 12. Februar ging der Opa-Blog zum ersten Mal online. Bis dato hatte der 61-Jährige nichts mit Bloggen am Hut. Auf die Idee ist der Journalist gekommen, als ein Bekannter behauptete, im Zeitalter von Facebook und Twitter brauche man mit dem Bloggen gar nicht anzufangen. Die Behauptung stachelte seinen Ehrgeiz an. "Ich wollte widerlegen, dass ein neues Medium ein altes verdrängen kann."
Ihm sei von Anfang an klar gewesen, dass man nur erfolgreich bloggen kann, wenn man sich für etwas begeistert. Da seine Begeisterung ganz und gar seinen beiden Enkelsöhnen gehört, war das Thema schnell gefunden. "Dazu kam, dass es zwar sehr gute Mama-, Papa- und Oma-Blogs gibt, aber richtige Opa-Blogs sind selten zu finden."
Inzwischen hat Untermann auf seinem Blog nach eigenen Angaben rund 1000 Besucher im Monat. Insgesamt haben In den ersten neun Monaten 200 000 Menschen den Blog besucht, insgesamt 550 000 Leute waren auf den unterschiedlichen Seiten unterwegs.
Viele können sich mit den Episoden identifizieren und finden sich und eigene Erlebnisse in der einen oder anderen Geschichte wieder. Etliche positive Kommentare belegen das. Auch bei ihm selbst hätte der Blog dazu geführt, dass er seine Kinder und Enkel noch intensiver erlebt. Und: "trotzdem ich mehr Arbeit habe, hat das Bloggen zu einer gewissen Entschleunigung beigetragen", sagt Untermann und plant wegen des Erfolges, das Beste aus Opas Blog als Buch herauszugeben.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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