Vier Damen „Ü100“ treffen sich im Club der Hundertjährigen

Illustre Runde: Dagmar Klotz, Leiterin der Seniorenresidenz, freut sich auf die Treffen der Hundertjährigen. | Foto: K. Menge
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  • Illustre Runde: Dagmar Klotz, Leiterin der Seniorenresidenz, freut sich auf die Treffen der Hundertjährigen.
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Lichterfelde. Die vier Damen in der Cafeteria der Alloheim Senioren Residenz am Lichterfelder Ring können insgesamt stolze 405 Lebensjahre vorweisen. Anni Hankel, Anna Giesler, Jutta Maltusch und Gerde Henke gehören zum Berliner Club der Hundertjährigen. Sie haben sich zum gemeinsamen Kaffeeklatsch getroffen.

Gerda Henke hat eine anstrengende Fahrt hinter sich. Die Hundertjährige ist aus Wedding gekommen, wo sie in einer Seniorenresidenz lebt. Sie nimmt zum ersten Mal am Clubtreffen teil, zu dem halbjährlich von den Alloheim Seniorenresidenzen eingeladen wird. Sie ist gerade einhundert Jahre alt geworden und gewissermaßen das „Küken“ in der Runde. In den Club der Hundertjährigen ist sie automatisch aufgenommen worden. „Es braucht keinen Aufnahmeantrag und keine Prüfung“, sagt Dagmar Klotz, Leiterin der Einrichtung. Sie freut sich auf die Treffen, wenn die betagten Damen Erinnerungen austauschen. Es sei wie eine Zeitreise in die Geschichte.

Gerda Henke zum Beispiel erinnert sich gern an ihre Zeit im Turnverein. Dort war sie so lange es ging aktiv.

Das geht heute nicht mehr, aber die alte Dame fühlt sich gesund – und das sei schließlich die Hauptsache. Um geistig fit zu bleiben, liest sie täglich die Zeitung und löst Kreuzworträtsel. Dass sie so alt wird, hätte sie nie gedacht. „Aber über mein Alter denke ich nicht nach. Ich wünsche mir aber, noch lange fit zu bleiben.“
Das wünscht sich auch Anni Hankel. Die 101-Jährige erinnert sich gern an ihre Zeit als Bankangestellte. „Ich war so gern in meinem Beruf“, sagt sie. Doch leider sei es ihr nicht vergönnt gewesen, nach der Geburt ihrer Töchter weiter zu arbeiten. Anni Hankel:„So war die Zeit. Frauen mussten sich um Haus und Familie kümmern.“

Anna Giesler und Jutta Maltusch sind mit 102 Jahren die ältesten in der Runde. Anna Giesler hat in ihrem langen Leben gute und schlechte Zeiten erlebt. Drei Kinder hat sie großgezogen und zwei Kinder verloren. An den Clubtreffen nimmt sie gern teil. „Ich bin immer gespannt, wie es den anderen geht und freue mich auf Klatsch und Tratsch.“

Jutta Maltusch hat ihr Leben lang ihren Mann gestanden. Sie war berufstätig und hat ihren Sohn alleine großgezogen. Ihr Mann ist im Krieg geblieben. „Ich war Rechtspflegerin beim Amtsgericht Lichterfelde“, erzählt sie. Das war ein Männerberuf und dass sich hier eine Frau behaupten kann, nicht selbstverständlich. „Ich hatte keine Schwierigkeiten, mich durchzusetzen.“

Noch heute interessiert sie sich sehr für Politik und erinnert an Vergangenes: die Inflation, die Abstimmung in Oberschlesien, die schwere Zeit im Krieg und nach Kriegsende. „Das sind Ereignisse, die man nie vergisst“, sagt Jutta Maltusch.
Der Club der Hundertjährigen existiert deutschlandweit und wurde im vergangenen Jahr in der Lichterfelder Senioreneinrichtung ins Leben gerufen. Willkommen sind alle Bürger, die mindestens 100 Jahre alt sind. Ein Ziel ist es auch, jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, die betagten Senioren als Zeitzeugen zu ihrem Leben befragen zu können. KM

Kontakt und mehr Infos: Alloheim Senioren Residenz Lichterfelde, Lichterfelder Ring 187-199,  71 09 50, www.alloheim.de.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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