Anspruchsvolle Inszenierung: "Verbrennungen" in der Waldorfschule
Märkisches Viertel. Das auf vielen Bühnen inszenierte Stück „Verbrennungen“ des aus dem Libanon stammenden kanadischen Schriftstellers Wajdi Mouawad wird jetzt auch an der Waldorfschule Märkisches Viertel vorgestellt.
Zwei Geschwister machen sich auf die Suche. Ihre Mutter ist verstorben, und sie hat schon lange nicht mehr mit ihnen gesprochen. Ihre Kinder versuchen, Bruder und Vater ausfindig zu machen, die sie bislang nicht kannten. Die Familiengeschichte führt in ein Land im Krieg, und in eine Vergangenheit voller Grausamkeit.
Das vielgespielte und 2010 auch verfilmte Theaterstück von Wajdi Mouawad hat sich die 12. Klasse der Waldorfschule Märkisches Viertel für ihre reguläre Inszenierung ausgesucht. Auf die Bühne gebracht wird es vom Regisseur Ronny Parthaune, einem professionellen Theatermann, der regelmäßig an der Schule arbeitet.
„Die Schüler haben sich den Text ausgesucht“, sagt Parthaune, der für den Besuch der Inszenierung ein Mindestalter von 14 Jahren empfiehlt. Das Stück, das offenbar im Libanon spielt, ist dabei keine vordergründige Auseinandersetzung mit der aktuellen Flüchtlingsthematik. Es geht um Beziehungen zwischen Menschen, die furchtbare Gewalterfahrungen machen mussten, aber auch um den Umgang mit Menschen, die davon geprägt wurden.
Größere Szenen lässt Parthaune auf der Bühne spielen, kleinere kommen in den Publikumsraum. So wird die Inszenierung im Wortsinn berührend. Die Inszenierung wird in die Schule hineinwirken, wie auch in ihr Umfeld. „Wir haben das auch mit der Elternschaft besprochen“, sagt Hannah Osang vom Öffentlichkeitsteam des Ensembles, und ihr Kollege Joshua Marosch verweist darauf, dass rund 150 Plakate im Kiez für die Inszenierung werben. CS
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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