Stromkonzern und die Gesobau legen einen Wald an
Am Vattenfall Biomasse-Heizkraftwerk in Wittenau entsteht ein Tiny Forest

Jörg Franzen (Gesobau), Britta Behrendt, Staatssekretärin für Klimaschutz und Umwelt, Bürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (beide CDU) und Christian Feuerherd (Vattenfall Wärme Berlin) pflanzen die ersten Bäume neben dem Biomasse-Heizkraftwerk von Vattenfall.  | Foto:  Vattenfall
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  • Jörg Franzen (Gesobau), Britta Behrendt, Staatssekretärin für Klimaschutz und Umwelt, Bürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (beide CDU) und Christian Feuerherd (Vattenfall Wärme Berlin) pflanzen die ersten Bäume neben dem Biomasse-Heizkraftwerk von Vattenfall.
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Auf dem Eckgrundstück Eichhorster Weg, Schlitzer Straße entsteht derzeit ein etwa 300 Quadratmeter großer Wald, ein sogenannter Tiny Forest.

Das Grundstück liegt neben dem Biomasse-Heizkraftwerk von Vattenfall. Das Energieunternehmen ist neben der Wohnungsbaugesellschaft Gesobau an dem Waldprojekt beteiligt. Am 8. November wurden die ersten Setzlinge gepflanzt. Insgesamt werden es in den kommenden Tagen und Wochen rund 900 aus 28 verschiedenen Pflanzenarten sein. Dazu gehören Schwarzerlen, Himalayabirken, Flatterulmen oder Korbweiden.

Die Fläche gehört der Gesobau und wurde von Vattenfall langfristig gepachtet. In den vergangenen Monaten ist zunächst der Boden entsiegelt worden. Bis die Setzlinge richtig angewachsen sind, wird es ungefähr drei Jahre dauern. So lange ist der Tiny Forest noch nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Es soll aber Bildungsaktivitäten für Schulkinder und Anwohner geben.

Die Vorteile des Mini-Waldes wurden bei der Pflanzaktion besonders gewürdigt. Er sorgt für ein grünes Fleckchen in einer wachsenden Stadt, schützt vor Hitze, speichert Kohlendioxid im Boden, ermöglicht mehr Artenvielfalt, reduziert Lärm und Abgase. „Dekarbonisierung, Fossilfreiheit und Klimaneutralität enden für uns nicht bei unseren Wärmenetzen und Erzeugungsanlagen“, erklärte Christian Feuerherd, Vorstandsvorsitzender der Vattenfall Wärme Berlin. Auch in der unmittelbaren Umgebung seiner Standorte wolle sich das Unternehmen für ein besseres Mikroklima einsetzen. Das Märkische Viertel sei von einer hohen Bevölkerungsdichte geprägt, sagte Jörg Franzen, Vorstandschef der Gesobau. „Umso wichtiger ist es, die vorhandenen Grünflächen optimal zu nutzen.“

Die Tiny-Forest-Idee wurde in den 1970er-Jahren vom japanischen Botaniker Akira Miyawaki entwickelt. Auf einer Fläche von mindestens 100 Quadratmetern werden verschiedene, meist heimische Pflanzenarten angelegt, die einen natürlichen Wald simulieren. Sie werden eng gesetzt, wodurch eine starke natürliche Konkurrenz entsteht, die ein schnelles Wachstum fördert. Bereits in wenigen Jahren entwickelt sich daraus eine gewachsene und sich selbst pflegende Bepflanzung.

Formal gesehen handelt es sich im Übrigen bei der Aufforstung im Märkischen Viertel nicht um einen Wald. Eine solche Gehölzfläche muss nach dem Bundes- und Landeswaldgesetz nämlich eine Größenordnung ab 1000 Quadratmeter haben. Was aber hier wächst, ist auf jeden Fall ein interessantes Biotop.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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