„Kümmerliches Gemälde"
Ärger über Querungshilfe Treuenbrietzener Straße

Die aufgemalte Querungshilfe in der Treuenbrietzener Straße. | Foto: Rainer Schröter
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  • Die aufgemalte Querungshilfe in der Treuenbrietzener Straße.
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Reiner Schröter ist Mitglied der Linken und der Seniorenvertretung Reinickendorf. In der BVV ist er immer wieder mit Einwohneranfragen präsent. Zuletzt war Reiner Schröter vor allem eins: wütend.

Der Grund für seinen Ärger ist die neue Querungshilfe auf der Treuenbrietzener Straße nahe der Bushaltestelle Packereigraben. Sie besteht nämlich lediglich aus einem aufgemalten Signet. Für Reiner Schröter ist das ein „kümmerliches Gemälde, im Fachchinesisch der Bürokratie Gehwegvorstreckung geheißen“ und eine „wohl legale Unverschämtheit eines Amtsschimmels“.

Für mehr Schutz beim Überqueren der Straße kämpfen die Anwohner dort schon seit Jahren. 2022 fand eine Unterschriftenaktion statt, an der sich mehr als 300 Menschen beteiligten, darunter auch die Bewohner des Seniorenwohnhauses am Senftenberger Ring. Gefordert wurde ein Zebrastreifen oder eine Mittelinsel. Auch die BVV machte sich das Anliegen zu Eigen.

Als Ergebnis gab es jetzt erst einmal diese sehr reduzierte Form einer Querungshilfe. Sie sorgt vor allem deshalb für Unmut, weil die bemalte Fläche teilweise von Bussen beim Stopp an der Haltestelle belegt wird. Statt einer Verbesserung gebe es dadurch eher eine noch größere Gefahr. Er könne nicht glauben, dass jemand „dank dieses Bodendeckers die Treuenbrietzener Straße an dieser Stelle mit einem sicheren Gefühl überqueren würde“, meinte Reiner Schröter.

Dabei sei bereits seit vergangenem Oktober deutlich gewesen, dass die Wünsche und Forderungen der Anwohner wohl nicht erfüllt werden. Die damals noch zuständige Stadträtin Korinna Stephan (Bündnis 90/Die Grünen) habe bei einem Vor-Ort-Termin erklärt, dass laut Senatsvorgaben hier nur eine Gehwegvorstreckung eingerichtet werden könnte. Was dann aber herausgekommen sei, habe seine „hoffnungsvollen Erwartungen noch bei Weitem übertroffen“, so der ironische Kommentar von Reiner Schröter.

Beschwerdemail ans Bezirksamt

Er hat Ende Juli eine Rundmail mit ganz großem Verteiler losgeschickt. Empfänger waren das gesamte Bezirksamt, alle Fraktionen, Gruppen und Einzelverordnete in der BVV sowie die Vorsteherin, dazu verschiedene Ämter und Verwaltungsstellen. Auch die Berliner Woche war ein Adressat. Und ganz besonders angesprochen wurde natürlich die seit April amtierende Verkehrsstadträtin Julia Schrod-Thiel (CDU).

Bitte um Geduld

Sie antwortete auch – sowohl auf unsere Anfrage als auch dem Absender der Massenmail: Es handle sich im besagten Fall nicht um eine Gehwegvorstreckung, stellte die Stadträtin klar. Denn diese werde baulich hergestellt. Das Straßen- und Grünflächenamt prüfe in Abstimmung mit der BVG, ob die Doppelhaltestelle zurückverlegt werden könne, damit Gelenkbusse nicht mehr die Sperrfläche überfahren können. Außerdem werde der Einbau einer Flexinsel zwecks Freihalten des markierten Bereichs und weiterer Erhöhung der Verkehrssicherheit geprüft. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Busse die Sperrfläche befahren, wenn sich dort Personen aufhalten, sei aber als „eher gering anzusehen“, meinte Julia Schrod-Thiel. Rainer Schröter bittet sie um Geduld, bis diese Prüfung abgeschlossen ist. Der antwortet darauf mit einer Frage: „Sollte sich etwas Positives tun?“ Gegebenenfalls gäbe es dann weitere Informationen.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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