Die Geschichte eines Hauses
Familie Mannigel schrieb an der Hönower Straße 50 Ortsgeschichte

Das Haus der Familie Mannigel an der Hönower Straße 50 wurde im Zweiten Weltkrieg bei einemm Bombenangriff am 20. Januar 1944 stark beschädigt.  | Foto: privat
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  • Das Haus der Familie Mannigel an der Hönower Straße 50 wurde im Zweiten Weltkrieg bei einemm Bombenangriff am 20. Januar 1944 stark beschädigt.
  • Foto: privat
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Als Regine Hohmeier (66) kürzlich alte Familienfotos sichtetet, begann sie, die dazugehörigen Erinnerungen zusammenzutragen. Ihre Familie lebt in der vierten Generation in Mahlsdorf und ist ein fester Bestandteil der Gemeinschaft im Ortsteil.

Die Mahlsdorfer Geschichte der Familie begann mit dem Umzug der Großeltern Friedrich und Emilie Mannigel aus der Neumark in die Berliner Randgemeinde Mahlsdorf. Ursprünglich Landwirt, erwarb der Großvater ein Grundstück in der damaligen Bahnhofstraße und errichtete in der Zeit von 1909 bis 1911 ein Haus. Später kam eine Gärtnerei dazu. Das Haus an der Hönower Straße 50 steht bis heute im Mittelpunkt der Familiengeschichte.

Mahlsdorf wuchs von 250 Einwohnern in der Zeit Anfang des 19. Jahrhunderts auf über 6000 Anfang des 20. Jahrhunderts. 1885 bekam der heutige Ortsteil eine Eisenbahnstation und 1920 wurde das Dorf nach Berlin eingemeindet. Die Gärtnerei Mannigel wurde zu einem Unternehmen, das im aufstrebenden Mahlsdorf eine wichtige Rolle spielte.

Ein Schicksalsschlag war der Bombenangriff auf Mahlsdorf am 20. Januar 1944. Das Haus wurde schwer beschädigt. Die Südfront völlig herausgerissen. Nach dem Krieg wurde es aber wieder aufgebaut.

Sohn Fritz hatte 1930 eine Gärtnerlehre absolviert. 1948 lernte er Annemarie Ewert kennen. Noch im gleichen Jahr heirateten die beiden. 1949, 1953 und 1958 wurden die Töchter Gisela, Regine und Gudrun geboren. Auch sie blieben Mahlsdorf eng verbunden und wohnen bis heute hier.

1949 erwarb Fritz Mannigel den Meisterbrief des Gärtners. Nach dem Tod des Vaters übernahm er 1953 den Familienbetrieb. Seine Frau arbeitete zunächst im Blumenladen mit, der zum Haus gehörte, absolvierte 1951 eine Ausbildung zur Blumenbindemeisterin. Obwohl der Gärtnereibetrieb 1963 in eine GPG (Gärtnerische Produktionsgenossenschaft) überführt wurde, bleib die Leitung von Gärtnerei und Blumenladen in den Händen der Mannigels. 1987 gingen beide in Rente. Mit dem Abriss der Gärtnerei 1990 verschwand der letzte Gartenbaubetrieb in Mahlsdorf. Die jüngste Tochter, Gudrun Mannigel, führt das Blumengeschäft seit 1991 weiter und wird dabei von ihrem Sohn unterstützt.

Die tiefe Verwurzelung und die lange Familientradition wurde Regine Hohmeier bei der Sichtung der alten Fotos erneut bewusst. „Mahlsdorf ist für mich einfach Heimat. Hier kann man gut leben, es ist nicht weit weg vom Leben der Großstadt und doch irgendwie ländlich“, erklärt sie.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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