Auf Anhieb Sympathieträger
Sandmann-Denkmal auf dem Ullrichplatz in Mahlsdorf wurde eingeweiht und kommt gut an

Initiator Michael Wiedemann, Kunstgießer Wilfried Hann, die Abgeordnete Katharina Günther-Wünsch, Stadtrat Torsten Kühne, der Abgeordnete Kai Wegner (alle CDU), Stadträtin Juliane Witt (Linke, v.l.n.r.) und Bildhauer Claus Lindner (kniend) freuten sich über die Einweihung des Sandmännchen-Denkmals. | Foto: Philipp Hartmann
10Bilder
  • Initiator Michael Wiedemann, Kunstgießer Wilfried Hann, die Abgeordnete Katharina Günther-Wünsch, Stadtrat Torsten Kühne, der Abgeordnete Kai Wegner (alle CDU), Stadträtin Juliane Witt (Linke, v.l.n.r.) und Bildhauer Claus Lindner (kniend) freuten sich über die Einweihung des Sandmännchen-Denkmals.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Mit leicht grünlicher Patina, Zipfelmütze und seinem charakteristischen Bärtchen steht der Sandmann jetzt auf dem Ullrichplatz in Mahlsdorf. Am 14. März wurde die große Einweihung für die Bronzeskulptur gefeiert. Zahlreiche Anwohner ließen sich diesen Moment nicht entgehen und waren sofort begeistert.

„Ohne den Sandmann sind wir nie schlafen gegangen“, erinnert sich Christiane Walter (55) aus Mahlsdorf an ihre Kindheit. Das Denkmal und seine Farbe sowie den Standort findet sie schön. Ihre befreundete Nachbarin Annette Tippelt (54), mit der sie zur Einweihung erschien, pflichtete ihr bei. Sie sei gerade erst Oma geworden und werde sicher in Zukunft mit ihrem Enkelkind immer wieder mal vorbeischauen, erzählte sie. Christine Hartmann (74), die ebenfalls in der Nähe wohnt, war bereits im vergangenen November dabei, als das Denkmal erstmals auf dem Ullrichplatz präsentiert, damals aber noch nicht montiert wurde. Sie habe dafür sogar 100 Euro gespendet. „Es ist eine sehr gelungene Figur, sehr natürlich dargestellt, vor allem mit den Haaren. Ich finde das Denkmal ganz toll und hoffe, dass es nicht beschädigt wird“, lautete ihr Fazit.

Bei der Einweihung der Bronzeskulptur am 14. März herrschte mächtig Trubel auf dem Ullrichplatz. Der RBB war mit Reporter Ulli Zelle dabei und interviewte Kinder der Best-Sabel-Grundschule Mahlsdorf, die das Denkmal enthüllten. | Foto: Philipp Hartmann
  • Bei der Einweihung der Bronzeskulptur am 14. März herrschte mächtig Trubel auf dem Ullrichplatz. Der RBB war mit Reporter Ulli Zelle dabei und interviewte Kinder der Best-Sabel-Grundschule Mahlsdorf, die das Denkmal enthüllten.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Für Evi Scheiding (69) war das Sandmännchen 1962 die erste Fernsehsendung, die sie in ihrem Leben gesehen hat. „Der ist wunderschön“, sagte sie zum Denkmal. Die Begeisterung für die Kinderfigur scheint auch zwei Generationen später ungebrochen, wie ihre elfjährige Enkeltochter Svea beweist. Im „KiKa“ sehe sie regelmäßig den Sandmann, berichtete die junge Mahlsdorferin. „Er ist sehr hübsch. So sieht der Sandmann für mich aus“, zeigte sie sich von der Optik überzeugt und ließ sich gleich mit der Skulptur fotografieren. Sogar 20 Euro habe sie von ihrem Taschengeld gespendet. „Toll, dass in Mahlsdorf mal so etwas Schönes passiert“, äußerte sich Angelika Heinrich. „Ich finde es ganz süß so und hoffe, dass es so schön bleibt“, meinte die 77-Jährige mit Blick auf die Figur. „Meine Kinder sind damit aufgewachsen.“

Olaf Höhn, Geschäftsführer der Berliner Eismanufaktur Florida-Eis, brachte zur Einweihung des Denkmals eine Sandmann-Eissorte mit dem Namen "Traumsand" mit und verteilte diese kostenlos unter den Zuschauern. | Foto: Philipp Hartmann
  • Olaf Höhn, Geschäftsführer der Berliner Eismanufaktur Florida-Eis, brachte zur Einweihung des Denkmals eine Sandmann-Eissorte mit dem Namen "Traumsand" mit und verteilte diese kostenlos unter den Zuschauern.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Neben den Anwohnern und den Kindern der Best-Sabel-Grundschule Mahlsdorf, die das Denkmal enthüllten, waren auch zahlreiche Politiker aus dem Bezirk und dem Abgeordnetenhaus bei der Einweihung dabei. Der voraussichtlich zukünftige Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) betonte, der Sandmann sei ein Teil seiner Kindheit gewesen. Obwohl er im Westen aufgewachsen ist, habe er immer den Ost-Sandmann im Fernsehen geguckt, weil er diesen schöner fand. Das hätten auch seine Eltern so gesehen. Im Gespräch mit der Berliner Woche ergänzte Kai Wegner: „Das Denkmal passt hierher und ist einfach toll. Es ist schön zu sehen, was bürgerschaftliches Engagement erreichen kann.“

Der wohl künftige Regierende Bürgermeister und CDU-Landeschef Kai Wegner wohnte auf Einladung von Initiator Michael Wiedemann (links) der Einweihung des Denkmals bei. Er habe als Kind immer den Ost-Sandmann gesehen, obwohl er im Westen aufwuchs. | Foto: Philipp Hartmann
  • Der wohl künftige Regierende Bürgermeister und CDU-Landeschef Kai Wegner wohnte auf Einladung von Initiator Michael Wiedemann (links) der Einweihung des Denkmals bei. Er habe als Kind immer den Ost-Sandmann gesehen, obwohl er im Westen aufwuchs.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Die CDU-Abgeordnete und vierfache Mutter Katharina Günther-Wünsch, die als zukünftige Bildungssenatorin gehandelt wird, erklärte in ihrer Rede scherzhaft, dass sie ohne den Sandmann nicht überleben würde. Wenn die Sendung im Fernsehen laufe, seien ihre Kinder zumindest so lange abgelenkt, dass sie es schaffe, mal in Ruhe die Küche aufzuräumen. Als sie vor elf Jahren nach Mahlsdorf gezogen ist, habe sie noch nicht gewusst, dass der Sandmann aus der Gegend kommt.

Bildhauer Claus Lindner aus Prenzlau hat das Modell der Sandmännchen-Skulptur gebaut. Initiator Michael Wiedemann lernte er zufällig kennen, als dieser in Prenzlau zu Besuch war und auf seine Arbeit aufmerksam wurde. | Foto: Philipp Hartmann
  • Bildhauer Claus Lindner aus Prenzlau hat das Modell der Sandmännchen-Skulptur gebaut. Initiator Michael Wiedemann lernte er zufällig kennen, als dieser in Prenzlau zu Besuch war und auf seine Arbeit aufmerksam wurde.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Daran wird das Denkmal nun dauerhaft erinnern. So weist eine Plakette auf dem Sockel auf den Erfinder Gerhard Behrendt (1929-2006) hin, der die Kinderfigur 1959 für den Deutschen Fernsehfunk erschuf und bis zu seinem Tod ganz in der Nähe am Hultschiner Damm, Ecke Akazienallee lebte. Eine weitere Plakette wurde an der Mauer hinter dem Denkmal zwischen den Tischtennisplatten angebracht. Darauf sind der Bildhauer Claus Lindner aus Prenzlau, der das Modell der Skulptur gebaut hat, Wilfried Hann, in dessen Kunstgießerei in Altlandsberg diese anschließend gegossen wurde, und die Initiatoren Michael und Elke Wiedemann, die im vergangenen Jahr zusammen mit dem Verein Lyra 35.000 Euro an Spenden auftreiben konnten, aufgeführt. Laut Michael Wiedemann haben sich mehr als 1000 Menschen beteiligt und gespendet, wofür er sehr dankbar ist.

Der Mahlsdorfer Michael Wiedemann hat lange für das Sandmännchen-Denkmal gekämpft, Spenden und Unterstützer mobilisiert. Am 14. März wurde das Engagement mit einer würdigen Einweihungsfeier belohnt. | Foto: Philipp Hartmann
  • Der Mahlsdorfer Michael Wiedemann hat lange für das Sandmännchen-Denkmal gekämpft, Spenden und Unterstützer mobilisiert. Am 14. März wurde das Engagement mit einer würdigen Einweihungsfeier belohnt.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Durch die Unterzeichnung einer Schenkungsurkunde ist das inklusive Bodenplatte 180 Kilogramm schwere und 1,20 Meter hohe Denkmal in das Eigentum des Bezirks übergegangen. Der Vertrag sieht laut Stadträtin Juliane Witt (Linke) vor, dass das Bezirksamt die finanziellen Mittel für die Unterhaltung übernimmt. Dafür stehen demnach 12.000 Euro jährlich zur Verfügung. „Es ist nicht zu klein, nicht zu monumental. Ich finde es ausgezeichnet“, sagte sie.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Spezialitätenrestaurant "Yummy Kitchen" in der Zossener Straße ist imer einen Besuch wert.
6 Bilder

Yummy Kitchen
Köstlichkeiten aus der südindischen und sri-lankischen Küche

Seit 2021 existiert das Spezialitätenrestaurant "Yummy Kitchen" im angesagten Kreuzberger Kiez und lädt Liebhaber der südindischen und sri-lankischen Küche zum ausgiebigen Schlemmen und Genießen ein. So wundert es nicht, dass sich die Location, die über Innenplätze auf zwei Ebenen sowie einen gemütlichen Außenbereich verfügt, zu einem geschätzten Treffpunkt gemausert hat, der zahlreiche Berliner Stammgäste, aber auch Touristen aus dem In- und Ausland regelmäßig begrüßt. Verkehrsgünstig und...

  • Kreuzberg
  • 26.04.24
  • 234× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 309× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 303× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüftschmerzen beeinträchtigen Ihr Leben? Lassen Sie sich nicht länger quälen! | Foto: milangucic@gmail.com

Schonende OP-Methode
Patienteninfo: Wenn die Hüfte schmerzt

Hüftschmerzen beeinträchtigen Ihr Leben? Lassen Sie sich nicht länger quälen! Entdecken Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüftschmerzen auf unserem Infoabend. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, führt Sie durch die modernsten Methoden bei Hüftoperationen. Erfahren Sie, wie die schonende AMIS-Methode eine minimalinvasive Implantation von Hüftprothesen ermöglicht und die Fast-Track-Behandlung eine rasche...

  • Hermsdorf
  • 26.04.24
  • 158× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 362× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 686× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.