Der Naturranger kann weitermachen
Marienfelde. Nach jahrelangem Krampf hat das Bezirksamt offenbar endlich einen Weg gefunden, den Marienfelder Naturranger Björn Lindner dauerhaft zu finanzieren. Zumindest für die kommenden zehn Jahre.
Um die Stelle nicht im Strudel der Haushaltssperre wegspülen zu lassen und zunächst wenigstens über das nächste Haushaltsjahr zu retten, hatte eine breite BVV-Mehrheit das Bezirksamt beauftragt, eine anteilige oder vollständige Refinanzierung durch die Kosten-Leistung-Rechnung (KLR) und Budgetierung zu prüfen und ins Verwaltungssystem einzufügen. „Dieser Beschluss und ein Kooperationspartner haben es nun endlich möglich gemacht, das Problem mindestens für die nächsten zehn Jahre vom Tisch zu haben“, so der zuständige Stadtrat Oliver Schworck (SPD) zur Berliner Woche. Er fügt hinzu, über das Ergebnis „wirklich froh“ zu sein. Der Trick ist, dass nicht der Naturranger als solcher, sondern ein Verein vom Bezirksamt gefördert wird. Vereine passen im Gegensatz zu "exotischen" Naturrangern viel besser ins bürokratische System. Also ist die „Naturwacht Berlin“, ein Anfang des Jahres gegründeter Verein mit Sitz in der Naturschutzstation Marienfelde der Kooperationspartner des Bezirks. „Die Naturwacht bekommt pro Jahr eine Sockelfinanzierung, ergänzt mit den Mitteln, die wir jetzt schon hatten. Damit ist der Fall geklärt“, so der Stadtrat.
Björn Lindner (45) stammt aus Osnabrück, ist staatlich geprüfter Natur- und Landschaftspfleger und seit 2007 im Auftrag des Bezirksamts in dem über einer ehemaligen BSR-Hausmüllkippe angelegten Freizeitpark am südlichen Stadtrand am Werk. Der Ranger ist inzwischen eine feste Marienfelder Institution und unter seiner Regie hat sich die Grünanlage zu einem Naturstützpunkt von hoher Qualität entwickelt. Seltene Tieraten haben inzwischen das Gelände als Lebensraum entdeckt und bevölkert.
In der Naturschutzstation am Diesersdorfer Weg ist jetzt Winterpause. Björn Lindner war für eine Stellungnahme zu der guten Nachricht bis Redaktionsschluss leider nicht erreichbar. Man darf aber wohl getrost davon ausgehen, dass ihm eine schwere Last von den Schultern genommen wurde. HDK
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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