Schul- und Kitaleitung informierte sich im "Haus Hebron"
"Eine Einrichtung für obdachlose Menschen in direkter Nachbarschaft löst Ängste aus, Eltern sorgen sich um die Sicherheit ihrer Kinder", sagt Astrid Laabs, Leiterin der Kreativitätskita des Vereins "Die Kappe". Die Kindertagesstätte befindet sich ebenso wie eine Grundschule des gleichen Trägers nur wenige Gehminuten vom künftigen Obdachlosenheim entfernt. Gemeinsam mit dem stellvertretenden Schulleiter Friedemann Fehr hat die Kitachefin das alte "Haus Hebron" in Adlershof besucht. Weil das angemietete Gebäude am Ende seiner Lebensdauer angekommen ist und Investitionen sich nicht mehr lohnen, entsteht der Neubau an der Hartriegelstraße. Darüber freuen sich die Mitarbeiter und Bewohner, aber vor allem Stephan Ebel, der vor mehr als 20 Jahren mit der Unterbringung und Betreuung von obdachlosen Menschen begann. Der Geschäftsführer und Gesellschafter eines gemeinnützigen Trägers ist Unternehmer und Christ. Menschlich zu sein im besten Sinn ist seine Triebfeder. Mehrheitlich wohnen im Haus Hebron Männer. Es sind Menschen, die aus dem Zentrum der Gesellschaft an den Rand gelangten. "Warum auch immer", sagt Ebel. Die Gründe seien so vielfältig, wie es bisher Bewohner gab.
Im Sommer soll der Umzug sein. Dann leben rund 130 Obdachlose mitten im Wohngebiet aus Einfamilienhäusern und Siedlungsbau der 60er-Jahre. "Der Eindruck, den wir gewonnen haben, ist positiv. Die Atmosphäre war ungewohnt, manchmal befremdlich, aber nicht gefährlich" teilt Thomas Mosebach vom Verein "Die Kappe" mit.
Weitere Treffen zwischen den künftigen Nachbarn sind schon vereinbart. Im neuen "Haus Hebron" soll es einen Beirat geben, in dem auch Kreativitätsschule und Kreativitätskita vertreten sein werden.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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