„Kampf ist nicht aussichtslos“: Mit App und mehr Personal gegen die Vermüllung

Torsten Hofer fotografierte diesen Müllhaufen auf dem früheren Grenzstreifen in Schönholz. | Foto: Torsten Hofer
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Am ehemaligen Grenzstreifen zwischen Pankow und Reinickendorf haben Unbekannte ihren Müll entsorgt: zerschnittene Auslegware, alte Kacheln, Fliesen und Autoreifen.

Entdeckt wurde der Müll unter anderem vom Pankower Angeordneten Torsten Hofer (SPD). „Wir haben die beiden Müllhaufen bereits den Ordnungsbehörden mitgeteilt. Dafür gibt es ja die praktische Online-App der Ordnungsämter in Berlin“, erklärt der. „Die App lässt sich leicht mit dem Handy von unterwegs bedienen. So können den Bezirksämtern schnell Dreckecken gemeldet werden.“ Es sei gut, dass es diese Online-Anwendung gibt, denn leider ist sie auch notwendig, wie das Beispiel an der Bezirksgrenze zeigt.

„Es ist ein Ärgernis, dass einige unserer Mitmenschen ihren Unrat im öffentlichen Raum entsorgen“, so Hofer weiter. Im vorliegenden Fall haben diese Leute sogar ein Auto zur Verfügung gehabt. Sonst hätten sie ihren Müll gar nicht zum Grenzstreifen kutschieren und dort hinkippen können. Sie hätten ohne Mühe auch gleich zum nächsten Recyclinghof der BSR fahren können, zu dem in der Lengeder Straße zum Beispiel.

Es sei unsozial, dem öffentlichen Gemeinwesen mutwillig die Mühen und Kosten der eigenen Müllbeseitigung aufzudrücken, meint der Abgeordnete. Er hofft trotzdem, dass die entdeckten Müllablagerungen rasch beseitigt werden. Die Mehrzahl der Menschen in Berlin möchte in einer sauberen Stadt leben. Hofer: Es gebe aber immer wieder einzelne schwarze Schafe. „Der Kampf für mehr Sauberkeit ist aber nicht völlig aussichtslos. Die SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus hat ein Anti-Müll-Programm im aktuellen Doppelhaushalt 2018/2019 durchgesetzt“, sagt der Abgeordnete, der Mitglied des Hauptausschusses ist. 8,4 Millionen Euro pro Jahr stehen dafür zur Verfügung.

Damit soll ein ganzes Maßnahmepaket finanziert werden. Unter anderem sei vorgesehen, zusätzliches Personal, sogenannte Müllwächter, zu beschäftigen. „Das ist eine Idee, die wir uns aus der Stadt Wien abgeguckt haben. In Wien gibt es diese Müllpolizei bereits seit 2008. Sie hat dazu beigetragen, dass Wien sein Müllproblem in den Griff bekam“, meint Hofer.

Zudem will die rot-rot-grüne Koalition die Berliner Stadtreinigung (BSR) stärken. Sie soll zukünftig in noch mehr Grünanlagen als bisher Reinigungsaufgaben übernehmen. „Damit werden die bezirklichen Grünflächenämter, die eigentlich für die Parkreinigung zuständig sind, an den Brennpunkten erheblich entlastet“, erklärt der Abgeordnete. „Unser Plan sieht außerdem Sperrmülltage vor, die rechtzeitig vorher bekannt gemacht werden.“ An denen kann dann Sperrmüll wohnortnah entsorgt werden.

Mehr über die App ist im Internet auf www.berlin.de/ordnungsamt-online/mobile-app zu erfahren.
Torsten Hofer fotografierte diesen Müllhaufen auf dem früheren Grenzstreifen in Schönholz. | Foto: Torsten Hofer
Diesen Müllhaufen fotografierte Torsten Hofer auf dem früheren Grenzstreifen in Schönholz. | Foto: Torsten Hofer
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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