Genossenschaft investiert 17 Millionen Euro
WG-Häuser im Studentendorf werden bis 2020 erneuert
Im Studentendorf Schlachtensee an der Wasgenstraße 75 hat die Erneuerung der Häuser für Wohngemeinschaften begonnen.
Die WG-Häuser aus den späten 1970er-Jahren müssen grundinstandgesetzt werden. Sie sollen auch technisch auf den neuesten Stand gebracht werden, um fit für das 21. Jahrhundert zu sein, teilt die Genossenschaft Studentendorf Schlachtensee mit. Das Architektenbüro Muck Petzet und Team aus München wird die Baumaßnahmen ausführen. Fertig gestellt werden sollen die WG-Häuser bis März 2020. Die Häuser sind seit der Fertigstellung 1977 durchgehend in Betrieb, auch als der Rest des Dorfes fast vollständig leer stand, weil der Senat im Jahr 2000 den Abriss der Anlage vorbereitet hatte. Diese Idee ist längst vom Tisch. Vielmehr wird das Dorf seit 2006 nach und nach denkmalgerecht saniert.
„Mit den WG-Häusern ist das Studentendorf dann nahezu vollständig erneuert“, erklärt Andreas Barz, Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft, die rund 17 Millionen Euro in die Erneuerung investiert. „Es fehlen noch fünf zweigeschossige Denkmalhäuser mit 150 Wohnplätzen und das große Gemeinschaftshaus, das die Genossenschaft als Zentrum der Demokratie wiederbeleben möchte“, sagt Barz. Hierfür werde jetzt noch ein Finanzierungspartner gesucht. Die Arbeiten sollen nach 2020 beginnen.
Seit Sanierungsbeginn hat die Genossenschaft rund 28 Millionen Euro aus Eigenmitteln und über Bankkredite in die Baumaßnahmen investiert, ein kleinerer Teil der Summe, rund drei Millionen Euro, wurde vom Bund, dem Landesdenkmalamt, zwei Stiftungen finanziert.
Im Oktober 2015 konnte Bergfest gefeiert werden, die Hälfte der 28 Wohn- und Gemeinschaftshäuser war erneuert und saniert. Im April 2017 waren alle 15 großen Wohnhäuser fertiggestellt.
Das Studentendorf ist ein Geschenk der Amerikaner an West-Berlin und ein europäisches Kulturdenkmal der Nachkriegsmoderne. Errichtet ab den 1950er-Jahren hat die avantgardistisch gestaltete Anlage Architekturgeschichte geschrieben. Ende 2017 wurde das Dorf mit dem Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege ausgezeichnet und im vergangenen Juli wurde das Erneuerungs- und Sanierungsvorhaben für den Deutschen Bauherrenpreis 2020 nominiert.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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