Die vier Spreepark-Brandstifter wurden schnell gefasst

Die Papp- und Holzkulisse von Alt-England bei einer Spreepark-Führung im Winter 2013. | Foto: Ralf Drescher
  • Die Papp- und Holzkulisse von Alt-England bei einer Spreepark-Führung im Winter 2013.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Plänterwald. Es sollte eine Art jugendlicher "Spaß" werden, der endete dann in der Gefängniszelle. Vier Männer, die am 11. August Teile des Spreeparks angezündet hatten, wurden schnell gefasst.

Am Montagmorgen gegen 0.45 Uhr. Mitarbeiter eines Betonwerks am anderen Ufer sehen Flammen im Spreepark und rufen die Feuerwehr. Die bemerkt schon bei der Anfahrt eine große Flammenwand und alarmiert weitere Einsatzkräfte. Im Spreepark brennt die Kulissenstadt Alt-England in der Nähe des Riesenrads.

Die Häuser sind aus Holz und Pappe, teilweise mit Reet gedeckt. Das gibt den Flammen zusätzliche Nahrung. Schnell weitet sich das Feuer zum Großbrand auf 5000 Quadratmetern Fläche aus. Löschwasser muss über lange Strecken von der Neuen Krugallee herangeführt werden. Außerdem kommen Polizeiboote mit Wasserstrahlrohr und das Mehrzweckboot der Feuerwache Köpenick zum Einsatz. Berlins einziges Feuerlöschboot aus Spandau kann nicht eingesetzt werden, weil die auf dem Weg liegende Schleuse Charlottenburg nicht besetzt ist. Trotzdem ist das Feuer nach vier Stunden unter Kontrolle, von Alt-England ist jedoch nichts mehr übrig.

Während im Plänterwald noch gelöscht wird, nehmen Zivilfahnder der Polizei gegen 3.30 Uhr in Steglitz vier junge Männer fest. Die haben gerade einen Pkw angezündet, ergreifen die Flucht und liefern sich mit der Polizei eine wilde Jagd. Die ist an der Lauenburger Straße beendet, schnell klicken die Handschellen. Der Fahrer ist wie seine Mitfahrer betrunken und hat keinen Führerschein. Im Polizeiverhör geben drei der vier Zündler dann zu, neben dem Auto auch noch die Holzhütten im Spreepark angezündet zu haben.

Eigentlich wollten sie den Abschied eines Kumpels feiern, der für vier Wochen in den Knast sollte, weil er eine Geldstrafe nicht bezahlt hatte. Nun erhielten alle Haftbefehle. Zwei der Brandstifter hatten Glück, weil keine Fluchtgefahr besteht, setzte ein Richter deren Haftbefehle aber außer Vollzug.

Den Schaden konnte der Liegenschaftsfonds noch nicht beziffern. Wenn auch der Wert von Alt-England nahezu Null gewesen sein dürfte, müssen ja der stundenlange Feuerwehreinsatz und die Entsorgung der kontaminierten Brandruinen in Rechnung gestellt werden.

Künftig soll der Spreepark, der vor einigen Wochen durch den Rückkauf des Erbbaurechts wieder zum Land Berlin kam, besser bewacht werden. Außerdem soll es durch einen externen Dienstleister wieder Führungen über das Areal geben, um illegale Besichtigungstouren zu vermeiden.

Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 804× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 804× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 499× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 983× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.886× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.