Oeynhausen-Vertrag fast fertig: Groth darf 900 Wohnungen und Achtgeschosser bauen

Sonnenblumen nur als Platzhalter: Direkt hinter diesem Zaun entsteht ein neues Wohnquartier. Womöglich rücken noch dieses Jahr Bagger an. | Foto: Thomas Schubert
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Schmargendorf. Im Ostteil Gärten, im Westen Wohnungen – das ist der Kompromiss für die Zukunft der Laubenkolonie Oeynhausen. Jetzt sind offenbar auch die letzten Unklarheiten beseitigt. An der Grenze zum Gartenland entstehen tatsächlich die höchsten Bauten.

Sie waren die letzten Idealisten. Doch inzwischen haben auch Sylvia und Klaus Meißner, die beiden verbliebenen Bewohner der baureifen Hälfte der Kleingartenkolonie Oeynhausen, ihr Zuhause geräumt. Mit einem Darlehen, das ihnen der Eigentümer des gesamten Areals, die Groth-Gruppe, gewährt, wollen sie sich laut einem Bericht der Berliner Morgenpost ein Häuschen im Mecklenburg kaufen.

Diese Einigung ebnete endgültig den Weg für eine Bebauung der Westhälfte der Kolonie Oeynhausen mit 900 Wohnungen, während im Osten etwa 150 von einstmals 300 Parzellen erhalten bleiben. Dieses neue Stadtviertel (Arbeitstitel: Quartier Forckenbeckstraße) ließen Groth und das Bezirksamt derweil von mehreren Architekturbüros entwerfen. Und es zeichnete sich ab, dass anders als im Januar erklärt, sechs Geschosse nicht das Oberlimit sind.

Nun meldete Baustadtrat Marc Schulte (SPD) im Ausschuss für Stadtentwicklung, dass auf der 90.000 Quadratmeter großen Fläche tatsächlich mehrere achtgeschossige Bauten entstehen. Und zwar direkt an der Grenze zu den geretteten Gärten. Eigentlich hätte Groth Anrecht auf eine dreigeschossige Bebauung auf der ganzen Breite der Kolonie – doch diesen Totalverlust der Gärten konnte man durch den Kompromiss verhindern.

Weniger Parzellen müssen weichen

„Ein städtebaulicher Vertrag ist derzeit in Arbeit“ erklärt Schulte. Hilfreich war es, dass sich Bauherr, Gärtner und Bezirk im Spätsommer auf eine geschicktere Lösung zum Neubau des Vereinsheims der restlichen Kolonie Oeynhausen einigen konnten. Nach einer ersten Planung hätten dazu 21 weitere Parzellen weichen müssen. Nun werden es nur acht sein. Und neben den Räumlichkeiten der Gärtner enthält der Neubau auch eine Kita für das Wohnquartier.

„Wir waren mit dem Verfahren nicht immer zufrieden. Aber wir haben Schlimmeres abgewehrt“, beurteilt Arne Herz von der CDU den Stand des Verfahrens. Grünen-Sprecher Volker Heise hingegen bedauert, dass Groth die Achtgeschosser durchsetzen konnte – „es waren auch Architekturentwürfe dabei, die darauf verzichtet hätten.“

Schmale, aber höhere Bauten erlauben eine bessere Belichtung des Areals, lautet dazu die Erklärung. Sollte der städtebauliche Vertrag zwischen Groth und dem Bezirk Unterschriftsreife erlangen, kämen die ersten Baumaschinen wohl noch in diesem Jahr. tsc

Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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