Berliner Feuerwehr startet Probebetrieb mit Drohnen
Einsatz in weiteren Dimensionen

Senator, Landesbranddirektor und eine Drohne. | Foto: Thomas Frey
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Mit einem Tragekorb geht es auf etwa 20 Meter Höhe. Der Grund dafür ist nicht die Aussicht, sondern ein kleines Flugobjekt.

Eine Drohne. Eine von vieren, die die Berliner Feuerwehr bisher angeschafft hat. Jeweils zwei Kilo schwer, handelsübliche Fabrikate und eingekauft zum Gesamtpreis von rund 15.500 Euro. Gedacht sind sie als neue und wichtige Hilfe bei der Brand- und sonstiger Schadensbekämpfung. Ein Jahr sollen sie jetzt getestet werden.

Für Innensenator Andreas Geisel (SPD) steht der Drohnenkauf als weiteres Beispiel für die personelle und technische Aufrüstung, die die Feuerwehr seit einigen Jahren erfahre. Es gebe mehr Personal, das auch besser bezahlt werde. Und es werde in das Equipment investiert, erklärte Geisel beim Probestart am 30. Juli in der Feuerwehrzentrale am Nikolaus-Groß-Weg.

Drohne hilft bei Katastrophen
und Personensuchen

Mit den Drohnen stoße die Feuerwehr in neue Dimensionen vor, befand Landesbranddirektor Karsten Homrighausen. Speziell, was Höhe und Zeit betreffe. Er zählte zahlreiche künftige Einsatzgebiete der Drohnen auf: Großfeuer, Waldbrände oder Überschwemmungen. Ebenso können sie bei bei komplizierten Gebäudebränden und Umweltverschmutzung oder bei der Suche nach vermissten Personen in unwägbarem Gebiet und dem Aufspüren von Glutnestern zum Einsatz kommen. Auch als Brandwache können sich die Feuerwehrleute die kleinen High-Tech-Maschinen vorstellen. Das alles findet nicht zuletzt zum Schutz der eigenen Einsatzkräfte statt. „Da, wo das menschliche Auge ohne Gefahr nicht mehr hinkommt, soll das technische Auge helfen, Leben zu retten“, formulierte Andreas Geisel.

Ausgestattet sind die Drohnen mit einer Wärmebildkamera, die Livebilder zur Bodenstation übermittelt. Auch das wurde beim Start des Probebetriebs vorgeführt. Pro Akkuladung beträgt die Flugzeit etwa 30 Minuten. Die maximale Höhe beträgt rund 50 Meter. Bedient werden sie von „Drohnenpiloten“ mittels Steuergerät. 30 Mitglieder der Feuerwehr haben inzwischen eine entsprechende Ausbildung hinter sich. Drei Drohnen sind auf Einsatzfahrzeugen installiert. Die vierte wird für die weitere Schulung verwendet.

Test entscheidet ob weitere Drohnen
angeschafft werden

Beim Probebetrieb geht es jetzt vor allem darum, die Leistungsfähigkeit zu testen. Davon hängt auch ab, ob weitere oder eventuell andere Exemplare angeschafft werden. Außerdem müssen Vorgaben der Luftsicherheit beachtet werden. Etwa Einflugschneisen für den Flugverkehr. Die Drohnen dürfen auch nicht bei Großveranstaltungen oder Orten mit größeren Menschenansammlungen zum Einsatz kommen. Der Datenschutz muss ebenfalls berücksichtigt werden. Wenn auch hier unter der Vorgabe, dass der Schutz von Leben und Gesundheit als besonders wichtiges öffentliches Interesse zu gelten hat. Konkret bedeutet das: es werden keine personenbezogenen Daten gespeichert, und die Bild- und Videoaufnahmen nur auf den Servern der Berliner Feuerwehr abgelegt. Zur Dokumentation und Einsatznachbesprechung werden nur Aufnahmen verwendet, auf denen keine natürlichen Personen zu erkennen sind. Ausbildungs- und Übungsbilder, die Informationen zu Menschen beinhalten, dürfen nicht dauerhaft gespeichert werden und sind nach Gebrauch umgehend zu löschen.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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