CDU schlägt Namen einer Widerstandskämpferin vor
Die CDU will die NS-belastete Kretzerzeile nach der Widerstandskämpferin Maria Gräfin von Maltzan benennen. Die deutsche Biologin und Tierärztin wurde 1909 in Schlesien geboren und starb 1997 in Berlin. Als mutige Kämpferin gegen die Nationalsozialisten versteckte sie ab 1942 drei Juden in ihrer Wilmersdorfer Wohnung vor der Gestapo.
Zusammen mit der Schwedischen Kirche half sie Verfolgten zu flüchten und besorgte falsche Pässe. Sie war an der "Aktion Schwedenmöbel" beteiligt, die in Möbeln versteckte Verfolgte außer Landes brachte, und nahm an Rettungsaktionen teil, die Juden schwimmend über den Bodensee an die Schweizer Grenze brachten. Außerdem war sie in verschiedenen Widerstandsgruppen aktiv.
1987 bekam Maria Gräfin von Maltzan von der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem den Ehrentitel "Gerechte unter den Völkern" verliehen. Nun soll auch eine Spandauer Straße ihren Namen tragen. Denn: "Ihre selbstlosen Taten sind unvergessen. Maria Gräfin von Maltzan hat eine Würdigung redlich verdient", so Regina Canto, Vizefraktionschefin der CDU.
Wie berichtet, war bei Forschungen der Heimatkundlichen Vereinigung Spandau 1954 e.V. herausgekommen, dass sowohl die Kretzerzeile als auch der Elkartweg in Hakenfelde nach Nazisympathisanten benannt sind. Für beide Straßen gibt es einen BVV-Beschluss zur Umbenennung. Bei der Kretzerzeile hatte die SPD beantragt, sie nach einer Frau zu benennen, die sich im Widerstand oder im Nachkriegs-Deutschland um den Aufbau der Demokratie verdient gemacht hat.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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