Linden-Grundschule siegte bei "Jugend trainiert für Olympia"
Staaken. Günter Hagedorn verfolgt das Geschehen auf dem Platz noch immer sehr engagiert. "Da muss man doch mehr draus machen", grantelt er, als einer seiner Spieler eine gute Chance versemmelt.
Dabei könnte der Trainer des Fußballteams der Linden-Grundschule zu diesem Zeitpunkt ganz entspannt sein. 9:4 führen die Linden-Kicker im Berliner "Jugend trainiert für Olympia"-Finale gegen die Scharmützelsee-Schule aus Schöneberg. Und es sind nur noch zwei Minuten bis zum Abpfiff.
Gegner hatte keine Chance
Mit diesem Ergebnis gewannen die Vertreter aus West-Staaken am 14. Juli auf dem Sportplatz an der Göschenstraße in Wittenau das Endspiel und damit, wie schon im vergangenen Jahr, den Wettbewerb. Dass sie ihrer Favoritenrolle gerecht werden wollen, zeigte sich schnell, auch wenn es zur Halbzeit "nur" 5:3 stand. "Die anderen sind besser", gab aber schon nach dem ersten Durchgang ein gegnerischer Fan zu.
Im weiteren Verlauf wurde das noch deutlicher. Und trotz des klaren Resultats hätte es sogar weitere Tore geben können. Deshalb wohl monierte Günter Hagedorn die bisweilen vernachlässigte Chancenverwertung.
Aber natürlich war er am Ende ebenso wie Betreuerin Kathrin Krotofil stolz auf die Jungs und ihren Erfolg. Sich unter 300 Schulen erneut durchzusetzen und den Titel zu verteidigen, bedeutet eine große Leistung. Die aber ebenso souverän gemeistert wurde, wie andere Turniersiege, etwa beim Drumbo-Cup.
Jedes Jahr neu formiert
Dabei muss die Grundschulmannschaft in jedem Jahr nach dem Abgang der Sechstklässler neu formiert werden. Aber anscheinend rücken bisher immer genug Talente nach.
Als Berliner "Jugend trainiert für Olympia"-Gewinner ist das Team damit erneut für die Bundesentscheidung im Fußball qualifiziert, die im September ausgespielt wird. 2016 wurden sie dort Achter.
"Weil wir eine Mannschaft sind"
Bleibt noch die Frage, warum gerade die Linden-Schule so gut ist. Klar, Staaken ist eine Fußball-Hochburg mit gerade aktuell erfolgreichen Vereinen wie dem SC oder den Spandauer Kickers. Dort sowie bei anderen Clubs spielen auch mehrere Teammitglieder in der Jugend. Und einige wechseln nach der Sommerpause zum Nachwuchs von Hertha BSC. Ihre jeweilige Vereinszugehörigkeit streichen die Zehn- bis Zwölfjährigen dann auch besonders heraus. Nach Ansicht von Kathrin Krotofil haben sie damit aber nur eine unzureichende Antwort für ihr Erfolgsrezept gegeben. Denn die richtige heißt, als Schlachtruf formuliert: "Weil wir eine Mannschaft sind." tf
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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